Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 147
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Schwab: Halluzination, Pseudohalluzination und Hellsehen. 147

Die massenhaft existierenden Hellseheraussagen über den
Astralkörper will ich hier umgehen, um beim Thema zu
bleiben. 'Interessant ist aber, zu prüfen, was Hellseher bei
Hellsehern sehen.

Da zeigt sich wiederum eine Bestätigung der Zweiteilung
der okkulten Wahrnehmung, wie schon angedeutet, nämlich
in:

a) Das atavistische Hellsehen bei Hilfe eines herabgedämmerten
Bewußtseins (ohne Spaltung der Persönlichkeit),
wobei die Haupttätigkeit in der Magengrube, im Hinterkopf
gefühlt wird (Trance, Mediumschaft, Traum);

b) das trainierte, nach okkulter Schulung entstandene (mit
Spaltung der Persönlichkeit einhergehende), nach einer „Einweihung
" erlangte Hellsehen, wobei die Haupttätigkeit in
der Stirngegend gefühlt wird.

Im ersteren Falle arbeitet mehr das Sinneszentrum (2), im
letztgenannten das Willenszentrum (4). Dieser Unterschied
wird von okkulten Beobachtern festgestellt.

Diese sehen bei Tiancemedien ein Hereindrängen von
mati leuchtenden Massen in Hinterkopf und oberes Rückenmark
. Bei Schreibmedien in spiritistischen Sitzungen sehen
sie Gestalten, die von hinten her kommen, um von Hinterkopf
und Rückenmark Besitz zu ergreifen.

Dagegen bei willkürlichen, tagwachen Hellsehern sehen
sie den Vorderkopf mit hellem, glänzendem und strahlend
weißem Licht erfüllt, das den ganzen Umkreis des Kopfes
umfängt und wie von außen eingestrahlt wird. (Siehe Maack
„Das zweite Gehirn**14).

Selbstredend gibt es zwischen den beiden Extremen
Uebergänge, so daß man nicht bei allen Hellsehern sagen
kann, in welche Kategorie sie gehören.

Die Geschichte der Kulte, die Mythologie, hat aber genau
die Grenzsteine des einen oder anderen Zustandes markiert
, wie zum Teil schon geschildert wurde. Wir können
bestimmte Figuren zur Illustration der Typen herausgreifen;

1. Das apokalyptische Weib, das die Sonne gebärt, dargestellt
durch eine Sonne am Solarplexus, eine treffliche Illustration
des Schleichschen Gedankens vom Sympathikus, der
den Menschen an den Kosmos angliedert. Es zeigt die Möglichkeit
eines klaren Hellsehens bei Menschen, die völlig rem
von Affekten sind (Heilige). Der „Drache*" ist sozusagen
herausgesetzt. Es war für gewisse sehr lautere Seelen möglich
, ohne Gefahr in die „Unterwelt** einzutauchen und dort
Schätze heraufzuholen. Es war ein Weg der Gnade (Vala
in der Edda, Jeanne d'Arc sowie Heilige der kath. Kirche l

2. Die Siegfriedsgestalt, die mit unreinem Affektleben
(die verwundbare Stelle, das Lindenblatt) hinuntertaucht,

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