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148 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 3. Heft (März 1922.)
um die Schätze der Tiefe zu gewinnen (das Rheingold im
Besitze des Zwerges) und dadurch den Tücken des Sympathikuslebens
(Dämonen, finstere Mächte, in Hagen symbolisiert
) zum Opfer fällt. Auch die biblische Feindschaft
des Weibes- und der Schlange gehört hierher. Typische Beispiele
sind das Heer der Medien, die sich blindlings und
ohne schulgemäße psychische Einstellung mit automatischem
Schreiben, mit Trancereden usw. beschäftigen, sie
werden in ein Labyrinth geführt, aus dem sie bisweilen
nicht mehr heraus kommen. (Siehe „Etidoihpa" von Jon
Uri Loid.)
3. Die Eingeweihtengestalt, dargestellt mit dem Heiligenschein
übei dem Kopf, oft mit Hörnern (Moses) oder Flügeln
am Kopfe (Hermes, Merkur), was an den beiderseitigen
Kopfsympathikus erinnert, vielleicht auch den zweiblättrigen
Kopflotus zeigen soll. Es zeigt Hellsehen durch Subordination
, d. h. durch Umwandlung des Affektlebens und der
Organ-lche oder Andersschaltung derselben, und erfordert
okkulte Schulufig.
Die beherrschende Beziehung der mystischen Helden zur
Schlange (Moses und die eherne Schlange, Merkur mit
Schlangenstab, die Kämpfe Michaels, St. Georgs mit Drachen
und Schlangen sind ebenfalls Illustrationen dieses
dritten Typus.
Ueber den Gang dieser genannten Schulung ist auf Steiner
„Wie erlangt man Erkenntnis höherer Welten" zu
verweisen
Zusammenfassung.
Die Psychologie ist durch eine Parapsychologie zu eiwei
tern. Letztgenannte hat besonders das Gebiet der Trug Wahrnehmungen
neu durchzuprüfen. Neuere Beobachtungen können
zeigen, daß außer der zuletzt entdeckten Pseudohalluzination
noch eine neue als okkulte Wahrnehmung zu bezeichnende
„Halluzination" abzugrenzen ist. Als Hallu-
zmanten registrierte Individuen haben bisweilen dieser Art
Eindrücke, entweder vermischt oder rein. 'Den Okkultisten
gegenüber hat sich der Verfasser zu entschuldigen, indem
er hier unter den Begriff „Hellsehen" die verschiedensten
okkulten Wahrnehmungen zusammenfaßte. Er tat dies in
der Absicht, für die Psychologie wenigstens einmal ganz
kursorisch das Okkulte vom Nichtokkulten (d. h. bisher
Geklärten) abzutrennen. Genauere Unterschiede zu machen,
wird in Zukunft die Aufgabe einer Parapsychologie sein.
Die vielfach angenommenen Zusammenhänge des Halluzinierens
mit Sympathikus- und Innersekretionsvorgängen
gelten noch mehr bei okkulten Eindrücken Der Sympathi-
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