Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 151
(PDF, 191 MB)
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Sünner: Eine Disputation über „Okkultismus u. Wissenschaft". 151

Der Ankündigung war eine überaus große Zahl von
Aerzten gefolgt, der alte Saal des ehrwürdigen Hauses,
Schauplatz so mancher berühmten Kongresse, war mit seinen
nahezu 500 Sitzplätzen gefüllt. Das Interesse der Aerzte-
schaft auch in Berlin war also gegenüber der Aussprache,
die das Thema verhieß, ein recht großes.

Ueber das Zustandekommen des Abends teilte der Leiter
der Versammlung, Herr Prof. Adam vom Kaiserin-Fried-
neh-Haus für ärztliche Fortbildung, kurz folgendes mit:
Im Oktober v. J. seien in der ,,Zeitschrift für ärztliche Fortbildung
" zwei Aufsätze von Geheimrat Moll erschienen über
„Okkultismus und Wissenschaft*4, gegen deren Inhalt sowohl
im allgemeinen als auch wegen verschiedener persönlicher
Angriffe Herr Dr. Aigner Protest erhoben und um eine
Gegen Veröffentlichung ersucht habe. Man habe sich schließlich
auf den Weg der mündlichen Aussprache geeinigt, und
das Resultat sei der heutige Abend. Jedem Redner seien
4ü Minuten Vortragsdauer zugebilligt, darauf noch ein kurzes
gegenseitiges Schlußwort.

Herr Dr. Aigner eröffnete den Kampf der Meinungen,
indem er in sehr luhiger und wohlabgemessener Rede einen
kurzen Ueberblick über den augenblicklichen Stand der
okkultistischen Forschung gab. Ausgehend von seinen Erfahrungen
in den verschiedensten Städten Deutschlands, wo
er wiederholt auch vor ärztlichen Vereinigungen sprach, und
wo er immer wieder ein so großes Interesse an okkulten
Dingen gefunden und zugleich den lebhaften Wunsch nach
Aufklärung; in den verschiedensten Kreisen, auch der Gebildeten
, beklagte er, daß die Naturwissenschaftler und
Aerzte sich vielerorts noch so skeptisch, ja direkt ablehnend
all diesen geheimnisvollen und zum Teil noch unerklärten
Dingen gegenüber verhielten, und bat dringend, doch als
geistige Führer des Volkes auch die Berührung mit diesem
Gebiet nicht zu scheuen, das vor dem Forum der Wissenschaft
leider noch allzusehr mit dem Makel des nicht ernst zu
Nehmenden behaftet sei. Bezeichne man doch heute bereits
den Hypnousmus als den Okkultismus von gestern, und sei
doch heute auch das fesselnde und wunderbare Gebiet der
Hypnose — einst ebenfalls viel geschmäht und auch heute
noch nicht einmal in seinen Zusammenhängen klargelegt —
bereits trotzdem ein anerkanntes wissenschaftliches Gemeingut
. Aigner gab dann einen kurzen und klaren Ueberblick
über die Hauptgebiete okkultistischer Forschung, nämlich
die Spukphänomene, das Hellsehen und die Wünschelrute.
Zum Teil von eigenen Erfahrungen sprechend, verweilte er
nach chronologischer Uebersicht solch seltsamer Erscheinungen
bei den Vorgängen der letzten Zeit, ins besondere


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