Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 153
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Sünner: Eine Disputation über „Okkultismus u. Wissenschaft". 153

des Gebietes eigen war, und der frei und durch keine Rücksichten
gehindert, und von Wahrheitsdrang geleitet, für seine
Ueberzeugung eintrat.

Leider verlief der Abend nicht so wie er begonnen. Im
schreienden Gegensatz zu der vornehmen Zurückhaltung
des ersten Redners stand der zweite, Herr Moll, dessen
Name — obwohl es sich doch eigentlich um eine Verteidigung
handelte — in dem ganzen Zusammenhang auch nicht
einmal genannt worden war. Dieser Umstand allein schon
bezeichnete das Vorherrschen des sachlichen Momentes
gegenüber dem persönlichen, das nunmehr Platz griff. Von
innerer Aufregung unruhig hin und her getrieben, erging
sich Hur Geheimrat Moll in so heftigen persönlichen Verunglimpfungen
und Angriffen gegen Dr. Aigner, gegen
Dr. T i s c h ii e i, Dr. Freiherrn von Schrenck-Notzing
und andere Forscher, daß zunächst einige Verwunderung ob
dieser Schärfe bei der Mehrzahl der Erschienenen Platz
griff, dann sich in Scharren kund machte, bis schließlich
ein Kollege, dem die Geduld riß, empört aufsprang und in
temperamentvollen Worten die genannten Kollegen in Schutz
nahm und Verwahrung dagegen einlegte, daß man solch
Schauspiel der Berliner Aerzteschaft überhaupt
zubieten wage. Mit Mühe gelang es dem Leiter
des Abends, den entstehenden Tu m u 11 zu besänftigen, indem
er gleichzeitig den Vortragenden bat, sich in seinen Ausführungen
zu mäßigen. Was aber brachte San.-Rat Moll als Zurückweisung
der Ansichten seines wissenschaftlichen Gegners
? Er bestritt alles im ersten Teil Gehörte, er ließ nichts
von alledem gelten, er war der Geist, der alles verneinte.
Die meisten Okkultisten seien Psychopathen, die Verfechter
positiver Resultate auf dem okkultistischen Gebiete hätten
die Fehlerquellen nicht beachtet, Medien, so weit es sich
um jugendliche Personen handelte, ständen in den Flegeljahren
, das bekannte Medium eines längst verstorbenen berühmten
Forschers sei homosexuell gewesen, Klopftöne würden
mit den Zehen gemacht (Moll scheint noch nie derartige
echte Phänomene gehört zu haben), Wünschelrutenerfolge
ließen sich statt mit Haselnußstauden auch mit Knackwürsten
erzielen, Bewegung von Tischen (Levitationen) würden
durch mitgebrachte feste Stöcke der natürlich betrügenden
Medien gemacl'1"^ und ähnliche derartige Witze
und Mätzchen mehr! Bezüglich Dietersheim glaube er trotz
der beeidigten Aussagen prominenter Kollegen an Bindfäden
und Schnüre von seiten des kleinen Bauerjimädchen^. Die
von Schrenck-Notzing beschriebenen Materialisationen
seien längst als unmöglich und als Betrug seines
Mediums nachgewiesen. Tischner sei nicht


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