Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 155
(PDF, 191 MB)
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Sünner; Eine Disputation über „Okkultismus u. Wissenschaft". 155

Leuking-Werk nunmehr versiegt seien. Triumphierend
schwang er dieses Schriftstück gegen seinen Gegner, den
er nunmehr auf dessen eigensten Forschungsgebiet tapfer
erschlagen zu haben glaubte.

Kaum aber hatte er seinen Vortrag beendet, bei dem ihm
auch mancher angegriffene Berliner Kollege einen empörten
Zwischenruf eingeworfen hatte, wobei wohl nur die Rücksicht
auf den Ernst des Ortes und den Zweck des Abends
bei manchen mäßigend einwirkte — als Herr Aigner sich
erhob und in ebenso kühler und vornehmer Ruhe wie zu
Anfang die aufgeregten Worte seines Antipoden zurückwies
und entkräftete. Er sprach von dem älteren Kollegen, den
er achten müsse und dem er seine Ueberzeugung lasse —
wenn sie auch zu der seinigen zu passen schien wie Feuej*
zum Wasser —und treffend bemerkte er, die Schwäche
des Gegners sei ia seine Stärke! — Man fühlte fast etwas
wie Mitleid heraus, daß Herr Moll ein so aufgeregtes Bild
geboten. Schlagfertig aber konnte er den letzten Hieb parieren
, indem er spontan und mit Zustimmung der Versammlung
den angezogenen Originalbrief betreifend der Wünschelrutenerfolge
im Leuking-Werk vorlas, aus dem hervorging
, daß die Bohrungen 1913 erfolgt, außerordentlich ergiebige
Brunnen lieferten, die erst 1920, also nach acht
Jahren, durch Verschlammung der Filter infolge des Tonbodens
nachließen. Mit Schweigen, das wohl einer Hochachtung
gleichkam, wurde dieses unerwartete Resultat, das
doch den offensichtlichen Anfangserfolg einwandfrei klarstellte
, entgegengenommen, und es erhob sich kein Widerspruch
, als Herr Aigner erklärte: „Nehmen Sie 90Frozen;
Fehlschläge und lassen Sie mir den Rest von 10 Prozent,
dann will ich Ihnen den Beweis liefern!"

Auch in seinem Schlußwort vermochte Herr Moll das
Schicksal nicht mehr zu seinen Gunsten zu wenden; er
konnte Anspielungen und versteckte Verdächtigungen bis
zuletzt nicht unterdrücken, indem er meinte, in innigem Zusammenhang
zum Geschäftsokkultismus ließen sich auch
die Vortragsreisen nennen, bei denen der erste Redner so
mancherlei Aufklärung bringen und so vielerlei Fragen wissensdurstiger
Gebildeter stillen, konnte.

Wäre es in diesem Zusammenhang nicht gestattet gewesen
zu fragen, ob bei dem Vortrag Molls am vorhergehenden
Abend in der Philharmonie nur ideelle Gesichtspunkte maßgebend
gewesen waren? Oder war Herr Moll etwa noch
verärgert, weil der große Saal nur zu einem dritten Teil gefüllt
war und noch ein Teil der Anwesenden den Vortrag
verließ, unwillig darüber, daß man mancherlei dort Gehörtes
einem gebildeten Publikum zu bieten wagte? Witze wie


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