Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 156
(PDF, 191 MB)
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156 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 3. Heft. (März 1922.)

„Monsieur 1c Baron" für den berühmten Münchener Kollegen
>md nicht nach jedermanns Geschmack. Vielleicht wirkte
die Verstimmung über das erlittene Fiasko am folgenden
Abend noch nach. Jedenfalls hatten wohl an diesem Tage
die meisten der Zuhörer, auch solche, die Moll bis dahin
durchaus wohlgesinnt waren, die Empfindung von einer verlorenen
Schlacht. Man sagt im Berliner Volksmund: „Wer
schimpft, hat unrecht" - und jenes hatte Moll ausgiebig-
besorgt. Er konnte dadurch nur die Schwäche seiner Posi-
rion verraten, und es ist schon so, wie Kollege Krön er be-
reirs im vorigen Jahre in den Psychischem Studien" ausführte
: „Die Geschäftigkeit und durchaus unsachliche
Kampfesweise Molls bezeichnet am besten seine wankende
Stellung, es ist der Prestigeverlust, der ihn beseelt." — Und
auch an diesem Abend im altehrwürdigen Langenbeck-Haus
\ erließ wohl die Mehrzahl der erschienenen Aerzte den Saal
in der Ueberzeugung, daß Herr Moll während der wiederholt
betonten 30 jährigen Forschertätigkeit auf dem umstrittenen
Gebiete et nur in der radikalen Negierung sehr weit gebracht
hat, eine Geistesverfassung, die Schrenck-Notzing
in seinem letzten Buche als „eine- negativ monomenisch
wirkende Einbildungskraft" bezeichnet.

Und wenn Moll zum Schluß pathetisch ausriet, er *verde
auch weiterhin dafür eintreten, daß Unsinn Unsinn sei, so
wild er vielleicht nach dem Verlauf dieses Abends sich von
seinen eigenen Freunden besser sagen lassen, daß seine
Rolle ausgespielt sei, und die anwesende Berliner iVerzte-
schaft verließ jedenfalls in ihrer überwiegenden vorurteilslosen
Mehrheit den Schauplatz der Szene mit dem tröstenden
Bewußtsein, daß ein ähnlich scharfes Wort der Abwehr
auf so manche Ausführungen Molls mit vollstem Rechte
unerbittlich anzuwenden war.

Nachschrift der Redaktion.

Das uns von Dr. med. Sünner freundlichst zur Verfügung
gestellte Referat der Disputation Aigner-Moll
wird in Hunderten von Sonderdrucken der Aerzteschaft zugehen
und zur Klärung dieser Fragen anregen. Auch in
der ärztlichen Fachpresse wird dies Original-Referat zum
Wiederabdruck gelangen. Für weitere Mitteilungen von Vor-
.-chlägen ähnlicher Art von Freunden unseres Forschungszweige
? werden wir stets dankbar sein. Kr.


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