Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 159
(PDF, 191 MB)
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Gruber: Denkende Tiere.

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Schlußtritt. Es gibt seiner Lust und Unlust beim Arbeiten
deutlichen Ausdruck, versagt bei Störung oder schlechter
Laune, um mit einem Male wieder tadellos zu arbeiten usw.
Diese Beobachtungen sind für die Beurteilung des ganzen
Phänomens von größter Wichtigkeit, sie können aber nur
bei eingehender Beschäftigung mit den Tieren gemacht und
richtig gewertet werden. Daraus erhellt der Wert der gegnerischen
Kritik, die die Pferde nie gesehen hat, die trotz .ständig
wiederholter Aufforderung Kralls sich bisher noch
mäht zu einer Nachprüfung am lebenden Tier unter Verwendung
der Kraiischen Methode entschlossen hat.

Noch eine Reihe von Punkten ist für den Lehrer zu beachten
, die Autorität, die er selbst besitzt, und die, die der
Pferdepfleger ausübt, die verschiedenartige Wirkung von
Besuchen, die fördernd wie hemmend sein kann, und vor
allem das so sehr schwierige Willensproblem, das dem
Unterrichtenden oft die größten Schwierigkeiten bereitet.
Krall konnte für die Streiche, die der Eigenwille der Pferde
des öfteren spielte, sehr instruktive Beispiele bringen.

Zum Schluß wendete sich der Vortragende noch einmal
temperamentvoll gegen verschiedene, zum Teil sehr gezwungene
Deutungshypothesen und vor allem gegen diejenigen
seiner Kritiker, die, ohne persönliche Kenntnis der
unterrichteten Tiere, ohne selbst analoge Versuche angestellt
zu haben, das ganze Problem als Humbug hinstellen
wollen, als unwert wissenschaftlicher Betrachtung. Kralls
Vortrag klang nach einer nochmaligen Ehrung v, Ostens
aus in einen Appell an die Wissenschaft, unter einstweiliger
Zurückstellung aller Deutungsversuche das Problem als solches
anzuerkennen.

Da die Diskussion auf Vorschlag des Vorsitzenden der
Gesellschaft bis zum Schluß des zweiten Vortrags zurückgestellt
wurde, beschränkten sich die Zuhörer lediglich auf
Fragen, die zum behandelten Thema Bezug hatten.

War der erste Vortrag Kralls der Geschichte und Entwicklung
des Tierunterrichtes und dem Nachweis echter
D enktäligkeit bei den Elberfelder Pferden gewidmet,
so brachte der zweite Vortragsabend die Behandlung einer
anderen Seite des Problems, die nicht minder großes Interesse
verdient, nämlich der der Telepathie, der Denkuber
tragung zwischen Mensch und Tier. Die
telepathische Hypothese ist nicht neu. Sie wurde sc hon damals
, als die erste Kunde von den Elberfelder PiVrden auftauchte
, erörtert. Aber dies alles schwebte völlig in det Luft,
denn die Verfechter dieser Hypothese konnten sich auf
keinerlei eigene Versuche stützen, und so fehlte jeder Beweis
- - und das ist gerade das Wichtige bei den Elberfelder Vor-


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