Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 180
(PDF, 191 MB)
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180 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 4. Heft. (April 1922.)

Schöffen Johan Keski-Simola bekommen hatte, worüber
Simola einen schriftlichen Beweis einreichte. Dennoch
meldete Simoia, daß die Lindroos sehr geschwächt durch
Li ngentuberkulose im Bett lag. Die Krankheit war so weit
schor fortgeschritten, daß es gar keine Hoffnung auf Genesung
mehr gab.

Als man die Angeklagten verhörte, erklärten Efraim und
Ewa Martin folgendes: Der Erstere erzählte, daß er m der
Gemeinde Teisko geboren war, von wo er nach Ylöjärvi zog
und eine Anstellung als Kleinkinderlehrer bekam. Später
war er zum Vorsitzenden des Gemeinderates gewählt worden.
Ewa Martin erklärte, daß sie uneheliches Kind eines Ein-
liegcrweibes Maria Klint aus der Gemeinde Kangasala sei,
von wo sie später, nachdem sie mit Efraim Martin ver-
heiratet war, nach Ylöjärvi gezogen war. Etwas besonderes
sei während ihrer Wohnzeit im Dorfe Keijärvi niemals geschehen
. Sie haben weder selbst jemals Geräusche hervorgebracht
, noch haben sie andere zu etwas solchem aufgefordert
. Die Angeklagten glaubten, daß die merkwürdigen
Erscheinungen in ihrem Hause von der Einwirkung einiger
wenigstens ihnen selbst ganz unbekannter Naturkräfte herrühren
. Dazu erzählte Ewa Martin, daß, während sie und
Emma Lindroos ganz allein zu Hause waren und als sie
schon das Licht gelöscht hatte, die Tür des Wohnzimmers
sich plötzlich zwischen 8 und 9 Uhr abends am 12. Januar
öffnete Nachdem sie dieselbe geschlossen hatten, öffnete
sich die Tür noch mehrmals Auch der Bewurf an der
Wand rasselte auf den Fußboden nieder. Sie bekam schon
im Beginn die Ueberzeugung, daß hier keine menschlichen
Kräfte mitspielten, sondern daß es durch Gottes Fügung
geschehen sei Sie versicherte dann, daß sie alle beide
niemals mit den Geistern verkehrt hätten, daß sie nie bek-
tierer gewesen seien. Auch bestritt sie die Angabe hinsichtlich
Zauberei oder des Branntweinverkaufes bei ihr.

Nach der Aussage Efraim Martins war Emma Lindroos
kränklich und, was ihre Intelligenz betrifft, ziemlich unbegabt
, weshalb sie selbst nicht solchen Ufifug habe zustande-
bringen können, dessen sie angeklagt sei. Ganz unbegreiflich
und ohne Grund schien Martin auch die Angabe, daß
er und seine Frau in der Absicht Leute zu sich gelockt
hätten, um ihnen dann Branntwein zu verkaufen, schon weil
er, wie es auch dem Gericht wohl bekannt sei, überall in
der Gegend in gutem Rufe stehe. Gerade deshalb sei er sehr
viel in Anspruch genommen durch Vermögensaufnahmen,
Kopierarbeit, durch Abschließen von Verträgen und durch
Aufsetzen anderer gerichtlicher Schriften, wodurch er jährlich
ein gutes Einkommen verdient hätte, welches jedoch


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