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v. Schrenck-Notzing: Der Spuk in Ylöjärvi (Finnland). 183
3. Aussage des Efraim Eerola : Vom 14.Januar
an, d. h. während der ganzen in Frage kommenden Zeit, besuchte
der Zeuge jeden Tag das Haus des Martin. Als er
das erstemal dort am 14. Januar vormittags eintraf, merkte
er, daß die Fensterscheiben mit Ton beschmutzt waren,
ebenso die Möbel und der Fußboden. Er konstatierte jedoch
keinen Schaden am Bewurf der Wände. Nachdem er die
Fensterscheiben untersucht hatte, sah er, daß sie wie mit
Seife beschmiert waren, jedenfalls nicht wie durch Menschenhand
bestrichen. In Gegenwart des Zeugen sammelte sich
zerbröckelte Tonerde wie durch den Einfluß einer unsichtbaren
Hand in der Mitte des Fußbodens, ohne daß er sie
hatte fallen oder werfen sehen; auch wußte er nicht, woher
dieselbe kam. Zermalmter Ton sammelte sich im ganzen
ungefähr drei Körbe voll, die man aus dem Zimmer weg-
Uug. Ton zeigte sich zweimal auf dem Fußboden, und jedesmal
wurde derselbe gründlich gekehrt und der Ton weggetragen
.
Als man besonders nachfragte, erklärte der Zeuge, daß
das Zimmer wohl ziemlich undicht und rissig war, aber er
beeidigte, daß der Ton nicht durch das Dach auf den Fußboden
gefallen sein könne, weil solch eine große Menge
Ton beim Fallen durch die Luft ohne Schwierigkeit zu sehen
gewesen wäre. Weiter bemerkte der Zeuge, daß ein großes
Messer sechsmal nach einander durch die Luft dicht an
seinem Antlitz vorbeigesaust sei, ohne ihn zu verletzen. Er
glaubte zuerst, daß das Messer aus einem Nebenzimmer geworfen
worden sei und dann durch den Einfluß einer unbekannten
Kraft sich hin und her bewegt habe. Als er selbst
seine Tabakpfeife auf den Tisch legte, wurde diese in die
Luft geschleudert, wie auch die Wetzsteine sich in der Luft
durch den Einfluß einer unsichtbaren Kraft zu bewegen begannen
. Eines Tages sah der Zeuge, wie aus einer Schublade
des Tisches, die wegen ähnlicher früherer Erscheinungen
schon mit einem starken Strick festgebunden war, allerlei
Sachen und Bücher herausgeworfen wurden, ohne daß die
Schublade sich im geringsten öffnete. Eines Tages sagte
man ihm, daß im Kuhstall die Füße der Schafe zusammengebunden
seien, und als er hinging, um diese zu lösen,
drehte sich die Klinke der Tür auf eine unerklärliche Weise
um. Als er in das Wohnzimmer trat, lagen unter dem Tische
Steine von ungewöhnlicher Art sowie die Brille des Efraim
Martin, welche dorthin aus der Schublade des Tisches auf
irgendeine Weise geschleudert worden war. Die Bogen der
Brille waren zum Teil zerbrochen und wie verbrannt. Allerlei
solche und auch eine Menge anderer Fälle, deren er sich
nicht mehr im einzelnen erinnern konnte, sah der Zeuge
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