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184 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 4. Heft. (April 1922.)
jeden Tag, und er beeidete auch, daß diese Erscheinungen
nicht durch den Einfluß menschlicher, sondern anderer,
dem Zeugen unbekannter Kräfte oder Geister sich ereignet
haben müssen.
Die Verklagten erklärten, daß der Bewurf an der Wand
ihres Hauses zwar zum Teil lose sein könnte, aber daß es
unmöglich wäre, daß dieser Bewurf derart hätte zu Staub
zerfallen können, wie auch, daß man unmöglicherweise so
viel davon hätte bekommen können, um drei so große Körbe
damit zu füllen, wie Eerola schon angab. Efraim Martin
erzählte noch, daß er kurz vor dieser vom Zeugen erwähnten
Begebenheit, als er hinausging und seine Brille auf den
Tisch legte, bei seiner Rückkehr sie zerbrochen und die
Bogen verdreht gefunden hatte. Er zeigte sie vor, sie war
zum Teil zerspalten, umgedreht und verbrannt.
Der Zeuge Eerola teilte dazu noch mit, daß er einmal,
als er in der Bäckerei des Hauses gewesen war, eine große
Menge Arzneiflaschen auf dem Tische sich sammeln bah,
von welchen einige Säure und ähnliches enthielten. Die
Flaschen begannen sich von selbst zu bewegen, und dann
wurde ihr Inhalt auf den Tisch ausgeschüttet, wo derselbe
zu zischen und zu sieden begann. Der Zeuge war auch am
Ende der Spukzeit anwesend gewesen, als im Ofen Kochlöffel
und andere Hausgeräte sich zeigten und dort verbrannten.
Zeuge erklärte, daß unter dem Wobnhause des Martin kein
Keller sei, woselbst man solche Sachen verstecken könne,
weil das Haus auf einem Berge stand; auch hatte der Zeuge
niemals nachgesehen, ob ein Unbekannter im Bodenraum
versteckt gewesen wäre.
4. Aussage der Ewa Eerola: Am 16. Januar, als
sie zum erstenmal in der Bäckerei des Hauses war, sah sie»
wie eine hölzerne Schale plötzlich auf den Fußboden ganz
dicht vor ihre Füße geschleudert wurde; sie glaubte, daß
Ewa Martin, die gerade im Begriff war, Garn zu färben
und dieses aus dem Kessel aufhob, keineswegs die Schale
hatte werfen können. Am folgenden Tage, am 17. Januar,
als sie wieder dort war, in der Bäckerei stand und ein
Krachen aus der Stube hörte, ging sie hinaus, schloß die
Tür hinter sich, worauf zwei Ziegelsteine mit großem Lärm
gegen die Tür geworfen wurden. Damals war keine andere
Person als Ewa Martin im Zimmer, woselbst sie Lichte zog.
Als die Zeugin wieder in die Stube zurückging, wurde ein
großer Badequast durch die Tür hereingeworfen. Ewa
Martin hätte diesen nicht werfen können. Es gab gar keine
Klappe zum Bodenraum, weder in der Wohnstube, noch
in der Bäckerei, ebensowenig wie einen Keller unter dem
Gebäude, das auf einem Berge steht. Vor diesen Ereignissen
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