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186 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 4. Heft. (April 1922.)
und sie gössen das Bier zurück in die Tonne. Ein paar Minuten
danach merkten sie, daß das obenerwähnte Buch
entzweisei issen war. Das Buch war so dünn, daß es möglich
war, es mit der Schere anzuschneiden, und die Zeugen
sahen, daß es an zwei Stellen angeschnitten war. Emma
Lindroos war während der ganzen Zeit in der Stahe, auch
als das Bier aus der Tonne ausgegossen wurde. Die Zeugen
glaubten, daß es wohl möglich sei, daß Emma Lindroos
das Buch zerschnitten hätte. Sie selbst ging in die Wohnstube
, um Kienspäne zu holen. Als sie wieder zurück in die
Bäckerei kam, um den anderen das, was geschehen war,
zu erzählen, und während sie nur eine halbe Minute in der
Bäckerei blieb, wurden auf den Fußboden des Wohnzimmers
zwei Bücher, eine Messerscheide und ein verdrehter Löffel
sowie ein kleines Stück Schnur geworfen; innerhalb dieser
Zeit war niemand im Wohnzimmer. Als sie durch den Hausflur
ging, fiel ein Fitzfaden hinter ihr zu Boden. Sie glaubte,
das wäre von selber geschehen. Eines Tages, nachdem sie
mit Emma Lindroos in die Bäckerei ging, fiel ein Kübel
vom Griff des Zubers hinunter. Die Zeugen stellten ihn
wieder an den Griff des Zubers, und als sie wieder Larm
aus der Ecke hörten, gingen sie zusammen mit Emma
Lindroos, um das zu untersuchen, und fanden, daß der
Kübel wieder hinuntergefallen war. Die Zeugm beeidigte,
daß Emma Lindroos keineswegs das Fallen des Kübels
veranlaßt hatte.
7. Aussage des Glöckners Lindeil: Am 27. Januar
hatte der Zeuge zum erstenmal die Martins mit seiner
Frau besucht, als, nachdem sie eine Weile gesprochen hatten,
ein Stuhl mit den Füßen nach oben vor die Zeugen geworfen
wurde. Anwesend waren damals Efraim Martin und
Emma Lindroos, die auf einem auf dem Fußboden bereiteten
Bett lag. Keiner von ihnen hätte den Stuhl werfen
können, wtil an demselben keine Schnur sich befand Nach
der U eberzeugung des Zeugen war dies auf eine übernatürliche
Weise geschehen. Ein äußerst zerlumpter Fausthandschuh
, gefüllt mit Nadeln, wurde vor die Füße des Zeugen
geworfen. Ewa Martin gab an, daß man diesen Handschuh
gewöhnlich hinter dem Fensterrahmen verwahrt hatte.
Danach begann der Zeuge, über diese Ereignisse einen
Brief für „Aamulehti" (Zeitung in Tammerfors) zu schreiben
; die Zeitung veröffentlichte das Schreiben nicht. Während
des Gespräches mit Martin hörte man im Zimmer aller-
lei Lärm, weshalb er fragte, ob es nicht ein ruhigeres Zimmer
gebe; dann gingen sie beide, Martin und er, in das am Ende
des Hofes befindliche Gebäude, und beim Weggehen wurde
ein Kienspankorb plötzlich ihm nachgeworfen, und zwar
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