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im
Psychische Studie». XLIX. Jahrg. 4. Heft. (April 1922.)
haften Wirgängen zunächst festzustellen suchen, wie weit
man mit normalen Mitteln derartige Spukphänomene a\-
stande bringen kann. Solche Spielereien und Experimente
sind jedoch nur verdachterregend, verlieren aber jede B *
deutung. sobald der Verlauf der Spukphänomene »ich so
gf nau kontrollieren läßt und seinem Wesen nach eine media
uische Inszenierung ausschließt, wie im vorliegenden Falle.
Meist spielten sich die Ereignisse bei Lampen- and Kerzenlicht
ab; aber nicht selten konnten sie bei hellem Tageslicht
beobachtet werden.
Die Zeugenaussagen selbst machen ausnahmslos den Eindruck
der Aufrichtigkeit, wenn auch gewisse suggestive
Fehlerquellen und Uebertreibimgen wohl kaum auszuschließen
sind. Jedenfalls ergänzen dieselben sich >u einem
den-Tatbestand «umfassenden Gesamtbilde, welches für die
Echtheit dei berichteten Spukerscheinungen unter Ausschluß
normaler menschlicher Mitwirkung spricht.
Die geschilderten Phänomene selbst sehen den in der
Literatur zahlreich berichteten ähnlich wie ein Ei dem
anderen. Telekinetische Leistungen, Durchdringen der Materie
, Apport von Gegenständen in geschlossenen Räumen
(und aus denselben heraus) und vor allem der schabernackartige
Charakter mancher Manifestationen keinen in dieser
Darstellung - man kann fast sagen in monotoner Weise -
immer wieder, so daß auch dieses Gebiet auf ganz bestimmte
Klassen heute noch unaufgeklärter Naturvorgänge
beschränkt erscheint, die als identisch mit den Aeußerungen
des physikalischen Mediumismus anzusehen sind.
Auch der Fall von Vlöjärvi scheint, wie schon oben erwähnt
, ein Medium in dem 13 jährigen Dienstmädchen Emma
Lindroos vu besitzen, wie im Spuk von Resau der 15 jährige
KarL Wolter als Agent festgestellt wurde, im Spuk von
Dietersheim das 9 jährige Kind der Dienstmagd, im Spuk
von Hopf garten die im Dämmerzustand befindliche Frau
Sauerbrey usw.
für die Erklärung des Spuks konnte von den Zeugen
eigentlich nichts Stichhaltiges vorgebracht werden. Die
meisten erblicken in demselben das Spiel unbekannter Natur-
kräftc. Keiner derselben spricht die Ansicht aus, es könne
sich um Einwirkung verstorbener Personen handeln.
Wohl aber drängt sich jedem, der solche Spukphänomene
ohne Voreingenommenheit studiert, der Eindruck auf, als
Seien diese auch mit dem täglichen Leben der Hausbewohner
zusammenhängenden Wirkungen etwa durch ein unwahr-
nehmbare^ Lebewesen hervorgebracht — bzw. durch Projektion
titaler 'exteriorisierter Kräfte des Mediums - das ini-
ct'äiicTe sein'müßte, diese in'den engen Kreis der täglichen
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