Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 204
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1922/0210
204 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 4. Heft. (April 1922.)

stattfindet. Der Autor betont jedoch stets, daß es nicht
angängig ist, die Theorie1 zu generalisieren, denn man wird
immer äxxi Ausnahmen stoßen.

Interessant ist die Ablehnung der von F. Podmore aufge
stellten Theorie durch den bekannten und wohl bedeutendsten
Forscher der englischen Gesellschaft F. W. Myers,
dem sich Bozzano anschließt. Da Podmore der Ansicht
war, daß alle Phänomene der in Frage stehenden Art als
rein subjektiven Ursprunges anzusehen seien, und wahrscheinlicher
einer telepathischen Aktion zwischen den Personen
zugeschrieben werden müßten, die die Spukhäuser
bewohnen, und jenen, welche früher dort gewohnt haben
oder von den tragischen Vorfällen an jenen Orten unterrichtet
worden sind, so mußte er annehmen, daß ein telepathischer
Agent die Fähigkeit hat, das halluzinatorische
Phantom einer dritten Person in die Entfernung zu projizieren
, ebenso leicht, wie sein eigenes Bild.

Myers hält dem entgegen, daß diese Hypothese unvereinbar
sei mit der Tatsache, daß die telepathischen Phan
tome Lebender den Agenten selbst zeigen, mit Ausnahme
sehr weniger Fälle unter Tausenden von Beispielen. Es
ist aber nicht logisch, eine Ausnahme als die Regel hinzustellen
, um dann damit die Spukphänomene zu erklären
und die Manifestationen der Toten zu leugnen. Myers
bemerkt überdies, daß, selbst wenn die Hypothese Pod-
mores begründet wäre, man niemals verstehen wrürde, warum
die Fähigkeit, Phantome von Dritten zu projizieren,
sich immer *unter der Form von Phantomen der Verstorbenen
manifestiert. Denkt man nicht häufiger an Jebende
Personen ? Warum zeigen sich denn nicht Phantome von
Lebenden in den Spukhäusern?

LTebrigens, hätte Podmore recht, dann würde es fast in
jedem Hause spuken. Fast in jedem Hause ist jemand gestorben
, dessen Hinterbliebene an ihn mit Liebe denken,
und in jedem Hause spielen sich schmerzliche Vorgänge ab,
an die die früheren Bewohner oft sich erinnern werden.
Wenn all diese Gedanken sich in Phantotne in jenen Räumlichkeiten
umsetzen würden, wäre es um den Frieden in
unseren Häusern geschehen.

Man wird allerdings die Frage aufwerfen können, ob es
Spukerscheinungen geben kann mit Phantomen von Verstorbenen
, die tatsächlich im Gedanken eines Lebenden
entstanden sind? Streng genommen muß man die Frage
bejahen, denn man kennt vier oder fünf Beispiele telepathischer
Uebertragung von Gedankenbildungen, welche
dritte Personen oder Tiere darstellten. Aber diese kleine
Zahl kann gegenüber 1000 anderen Fällen nur als seltene


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1922/0210