Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 205
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Peter: Eni est Bozzano: „Lfcs Phertomettes deHan-tise", 2üo

Ausnahme in Betracht gezogen werden. Die ungeheure
Mehrzahl der Fälle beweist, daß die phantomatischen Erscheinungen
Lebender stets den Agenten darstellt, woraus
nach dem wissenschaftlichen Grundsatz der Analogie als
Regel sich ergibt, daß ein kausaler Zusammenhang zwischen
den Gedanken des Verstorbenen und den Erscheinungen
ihrer Bilder („Simulacres") besteht.

J>ie Erklärung für die unbegreifliche Ausdauer der Spukmanifestationen
findet Bozzano in dem von Dr. Carl du
Frei eingehend besprochenen Zustand des „Monoideismus
". Carl du Frei hat gezeigt, daß im Monoideismus die
Genesis einer großen Zahl von Manifestationen aus dem
Jenseits zu suchen ist, und zwar in einem Monoideismus,
der durch die Mentalität der Verstorbenen bestimmt ist,
infolge psychischer Erregungen, unter welchen sie der Tod
ereilt hat. Der monoideistische Zustand zwingt den Geist,
eine einzige Idee festzuhalten, die ihn nun ganz in Anspruch
nimmt und das ganze Gebiet des Bewußtseins beherrscht
. Der Monoideismus ist aktiv, wenn die Idee spontan
bei dem Subjekc entsteht, wie in der Auto-Suggestion,
in den fixen Ideen und in der Ekstase; er ist dagegen
-passiv, wenn der Geist irgendeine Idee empfängt, die ihm
\on außen suggeriert ist, wie in der hypnotischen und posthypnotischen
Suggestion.

Der normale Zustand des Bewußtseins ist der „Poly-
iclcismus", in dem beständig unter den Ideen ein Kampf
um die Existenz stattfindet, eiri Streit, der die Hemmungen
auslöst, die ein verhältnismäßiges Gleichgewicht in diesem
Tumulte herstellen. Mit dem Phänomen des Monoideismus
aber hören die Hemmungen auf nnd die herrschende
Idee erreicht einen unwiderstehlichen Grad der Tendenz,
sich zu realisieren. Daraus folgt, daß der Zustand des
Monoideismus zum krankhaften Zustand des Bewußtseins
führt in jedem Falle, in dem der Geist gegen seinen Willen
davon befallen wird;*geschieht es mit seinem Willen,
so verleiht die Tatsache, daß sich die Aufmerksamkeitt auf
eine einzige Sache konzentriert, dem Menschen das Maximum
seiner intellektuellen Kraft, und derjenige, der mehr
als ein anderer dahin gelangt, wird ein „Genie" genahnt.

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Monoideismen krankhafter Natur können Stunden, Tage
und Jahre bestehen, und wenn sie.nicht von schweren psychopathischen
Ursachen herrühren, sind sie durch Momente
von Aideismus verursacht, in welchen der Geist inaktiv
bleibt und infolgedessen leicht rezeptiv ist, oder sie entstehen
auch in Momenten "großer. Erregung, höchster Gefahr oder


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