Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 215
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Ernest Bozzano; „Les Phenomenes de Hantise".

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gut klingen, aber nichts erklären. Man spricht von magnetischen
Kraftfeldern, wenn Steine fliegen, und elektrischatmosphärischen
Entspannungen, wenn Geräusche entstehen
usw., aber man kann den Beweis nicht durchführen, ganz
abgesehen von den dann immer noch ungelöst bleibenden
Fragen der intellektuellen Seite der Phänomene.

* *

Bozzano fügt dem Kapitel über „Poltergeister" 12 interessante
Beispiele an, sämtliche der ausländischen Literatur
entnommen. Von den so lehrreichen und gut untersuchten
Spukvorgängen in Deutschland, wie in Resau und Gr. Erlach
z. B. ist seltsamerweise keiner erwähnt. Ich sage dies
nicht, u.n einen Mangel des guten und das Thema erschöpfenden
Buches anzudeuten, sondern weil gerade der
Spuk von Resau und Gr. Erlach, ganz besonders aber der

Bericht des Schweizer Nationalrates Joller geeignet erscheinen
, die Theorien Bozzanos zu bestätigen.

In dem Schlußwort betont Bozzano, daß alle Berichte
auf den spiritistischen Ursprung auch der Phänomene der
„Poltergeister*4 hinweisen, so daß es unmöglich erscheint,
dieser Schlußfolgerung zu entgehen. Auch Bozzano ist der
Ansicht, daß die Sensitive wahrscheinlich nichts anderes
ist als ein Instrument für einen dritten. Indes will der
Autor in manchen Fällen dieses Spukes animistische und
spiritistische Phänomene gemischt sehen, insofern die Me-
diumität als ein Zwischenzustand der Existenz zwischen
Inkarniert und Desinkarnicrt angesehen werden muß. Die
unterbewußten Fähigkeiten des Mediums, die sich auszuwirken
bestrebt sind, und der Wille des „Geistes-Wesens",
der dieses Streben für seine Zwecke zu benützen trachtet,
würden die Mischung von Animismus und Spiritismus erzeugen
. Wenn hiermit gesagt werden soll, daß es nur
die magischen Fähigkeiten des Mediums bzw. seines
Unterbewußtseins sind, die in das Spiel kommen, nicht
aber der Wille seiner Intelligenz, kann ich der
Ansicht nur beitreten.

Jedenfalls kann man aber dem Schlußworte Bozzanos beipflichten
, wenn er sagt, daß die spiritistische Hypothese
unter den beiden Formen der telepathischen Gedankenübertragung
zwischen Lebenden und Abgeschiedenen
und durch die Manifestationen der Abgeschiedenen mittels
der Mediumität allein wirklich imstande ist, die Spukphänomene
zum größten Teil zu erklären, während die Hypothesen
der „Telepathie zwischen Lebenden", dei „Psycho-
metrie*' und des „Animismus" nur als Komplementärhypothesen
angenommen werden können.


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