Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 221
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Krit/inger: .Ueber einen Fall v. phänomenal. Wettergedächtnis. 221

Reproduktion seiner Eindrücke verwende. Er wies darauf
hin, daß fast jeder Mensch buchstäblich in seiner Erinnerung
zu lesen vermöchte, daß jedoch die Bruchstücke nur
selten glari zusammenstimmten.

Herr Lic. Schräder bemerkt: „Mir ist es so, als wenn
ich den Kalender mit den Mondstellungen vor mir sehe,
aber beim Wetter kann ich keinen Kalender haben. Ich
höbe die Erinnerung an die Mondstellungen, daran knüpfe
ich an.'*

Herr Dr. Schwab fragt, welche Verknüpfungsmethode
sonst angewandt würde. Herr Schräder bemerkt darauf,
daß er Buchnummern und Telephonnummern in Daten umsetzt
, die er dann in seinem Wettergedächtnis unterbringt.

Nachdem das von Kind auf bei Herrn Schräder vorhandene
Interesse an den Himmelserscheinungen und ihrer
7 usammenfassenden Darstellung im Kalender festgestellt ist,
fragt Herr Sanitätsrat Dr. E. R. W. Frank, ob Herr
Schräder auch imstande wäre, sich auf diese Weise andere
Eindrücke präzise zu merken.

Herr Schräder erklärt, daß sich seine Fähigkeit m der
Hauptsache auf astronomische und meteorologische Uinge
bezieht, daß aber auch gelegentlich andere Erlebnisse, die
ihn besonders berührten, gemerkt werden.

Herr Dr. phil. Dreher, Schriftführer der P. S. C,
sucht durch weitere Fragen festzustellen, ob da* Gedächtnis *)
mehr optisch oder akustomotorisch arbeitet. Er wies dabei
besonders auf die Leistungen von Herrn Dr. C. R ü c k 1 e hin.

Herr OberstL Schuppe fragt, ob Herr Schräder
weiß, wie das Wetter am 15. Juli 1902 war. Herr Schräder
gibt an: ,,Es war ein Dienstag, und zwar drei Tage »nach
dem ersten Mondviertel. Ein Tag, der ziemlich heiß war.
Von Mittag an fast ganz heiter."

Herr OberstJ. Schuppe fragt weiter, ob sich Herr Schräder
an Hand von Wetterdaten auch an persönliche Erlebnisse
der betreffenden Tage erinnern könnte. Herr Schräder
bejaht diese Frage, bemerkt aber, daß an dem gefragten
Tage keine für ihn persönlich wichtigen Ereignisse passiert
wären.

*) Es wäre im hohen Maße dankenswert, wenn sich unter unseren
Mitarbeitern jemand fände, der auf Grund der neuen Richtlinier» Beiträge
zur Psychologie abnormer Gedäditnisleistungen liefern würde. Ein besonderer
Anlaß liegt unseres Erachtens noch in dem Umstand, daß vor
gcrade 200 Jahren das phänomenale Wunderkind Christian Heinrich
H e i n e k e n in Lübeck lebte, über das wir seinem Lehrer Chr.
^on Schöneich eine Monographie verdanken. Der kleine Christian
Heinrich wurde nur 41 H Jahr alt und soll doch das umfassende Wissen
eines Erwachsenen (Lateinisch usw.) besessen haben. Red.


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