Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 245
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Dr. A. Freiherr v. Schrenck-Notzing, Biographie. 245

ragende Männer, darunter auch einige Aerzte. Die offizielle
Wissenschaft verhielt sich dem metapsychischen Gebiete
, also auch der Gesellschaft gegenüber, im ganzen
ablehnend.

Abgesehen von der älteren und auswärtigen Literatur,
boten neben vereinzelten Arbeiten deutscher Physiologen
(z. B. Heidenhain, Preyer) damals nur die Schriften du
Preis und die 1884 von Dr. Hübbe-Schleiden ins Leben
gerufene Zeitschrift „Sphinx" eine Zeit lang die Hauptquellen
in deutscher Sprache, aus denen Belehrung und Anregung
in metapsychischen Fragen geschöpft werden konnte. Bei
dem hochgradigen Interesse, welches jenen wunderbar erscheinenden
Phänomenen des hypnotischen und telepathischen
und verwandter Gebiete ganz besonders auch von
den Mitgliedern der Gesellschaft entgegengebracht wurde,
kann es nicht wundernehmen, daß in den ersten Lebensjahren
des Vereins die Psychologie des Normalen kaum Berücksichtigung
in dem Arteitsgebiet fand!

Und wenn heute auch sich die Sachlage gerade umgekehrt
hat, indem die normale Psychologie im Mittelpunkt
steht, während die metapsychisch gefärbten Arbeiten in
den Hintergrund getreten sind, so ist es doch Pflicht histo-
rischer Gerechtigkeit, anzuerkennen, daß die oben genannten
Gelehrten und ihre Anhänger, d. h. also auch besonders
die Psychologische Gesellschaft als solche mit den Anstoß
dazu gegeben haben, daß in Deutschland die gelehrte Welt
sich schließlich auch mit jenen dunklen Erscheinungen des
Somnambulismus usw. beschäftigt und vertraut gemacht
hat. Die Genannten haben also ein unbestreitbares Ver-
dienst daran, wenn sich seitdem in rapidem Fortschritt ein
besonderer umfassender, medizinisch und psychologisch
gleich wichtiger Wissenszweig entwickelt hat mit heute vollständig
gesicherten Forschungsergebnissen.

Die Folgen1) der einseitig spekulativen Richtung mit
metaphysischer Tendenz, welche in den ersten Jahren dominierte
, konnten trotz des unleugbaren ehrlichen Ernstes
der Bestrebungen nicht ausbleiben. Während einerseits der
Dilettantismus, welcher ohne geordnete naturwissenschaftliche
Vorbildung sich zur Untersuchung des von der Wissenschaft
vernachlässigten Gebietes berufen hielt, mehr in den
Vordergrund trat, hielten anderseits sich Fachgelehrte fern,
abgeschreckt durch die unzulängliche Exaktheit und Kritik,
mit der eigene und fremde Beobachtungen behandelt wurden
. So war es besonders die Beschäftigimg mit den Er-

*) Man vergl. Offuer, die deutsche Gesellschaft für psychologische Forschung
. Separatabdruck aus Zeitschrift Sphinx. 1889.


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