Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 262
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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262 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 5. Hefi (Mai 1922.)

Bombay und Poima): Ein junger Mann wurde gefesselt
und in ein Fischernet? geschnürt in einen engen Korb gezwängt
, der Deckel darauf gedeckt und das ganze mit einem
großen Mantel zugedeckt. Da der Korb sehr klein war,
schloß der Deckel nicht; es blieb eine fußbreite Oeffnung.
Unter dem deckenden Mantel wurde nun der Korb immer
niedriger, d. h. der Deckel schloß sich langsam; Stricke und
Netz, mit denen der Koibinsasse gefesselt war, flogen heraus
, der Deckel schloß sich ganz, und der Jongleur sagte
zu den Zuschauern, der Mann im Korbe sei verschwunden.
Darauf nabm er den Mantel vom Korbe ab, verschnürte
den Korb und schickte sich an, ihn auf seinen Büffel zu
laden In dem viel zu kleinen Korbe konnte der junge Mann
offenbar nicht stecken. Oder doch? Nach dieser Ueber-
legung zog der Jongleur einen langen Säbel und durchstach
damit den Korb ziemlich in d^r Mitte. In Strömen floß
Blut heraus, die Spannung der Zuschauer stieg auf den
Höhepunkt — da öffnete sich der Deckel und der junge
Mann stieg lächelnd heraus, ohne jede Verletzung. Der Bericht
P a v i e s ist aus Pouna und vom 23. 12. 1839 datiert,
also offenbar unmittelbar unter dem Eindruck des eben
Erlebten geschrieben.

In einer etwas abweichenden Form, die mir sonst nicht
wieder \orgekommen ist, sah Louis Rousselet das Korbstechen
im Jahre 1864 im hochgelegenen Matheran, einem
Kurort für erkrankte Angehörige der Garnison Bombay.
(„L'Inde des Rajahs", 2. ed. Paris 1877, S. 66). Ein Knabe
stieg unter Musikbegleitung von Trommel und Flöte In einen
Korb, dessen Deckel er schloß. Die Gaukler unterbrachen
nun ihre Musik und stachen mit Messern auf den schmalen
Korb ein. Sie stießen dabei mit aller Kraft zu, bis daß das
Bambusgeflecht nachgab und der Korb, ganz flachgedrückt,
den Eindruck erweckte, als müsse er leer sein. Darauf
nehmen sie ihre Instrumente wieder zur Hand, und die Musik
wird nun von einer Stimme begleitet, die anscheinend aus
dem Walde und, allmählich sich nähernd, schließlich aus
dem Korbe zu kommen scheint. Zugleich mweitet sich dieser
wieder aus, bis er den Eindruck macht, daß er bersten
müsse. Dann wiid der Deckel abgenommen und der Knabe
kommt unverletzt zum Vorschein.

Im Jahre 1889 produzierte, wie ,,Das Neue Blatt" 1839,
Nr. 36, S 575 (daraus „Psych. Studien" 1889, S. 352) berichtete
, in Paris ein indischer Gaukler namens Tato-oo-
Kaib das Korbstechen, das er mit einem 8jährigen Mädchen
ausführte. Er durchstach in anscheinender Wut den Korb
mit dem darin hockenden Kinde, das Mädchen stöhnte und
röchelte, Blut sickerte hervor — nach und nach wurde es


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