Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 300
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1922/0308
300 Psjchische Studien. XLIX. Jahrg. ö. Heft. (Juni 1922.)

Muskeln, Nerven oder Gefäße usw. Ks ist eine Menge
von amorphem Plasma oder noch besser ein unbestimmter
Dunst. Lrscheinungen, neue charakteristische Eigentümlich
keiten: Das Ektoplasma wird eine Hand, ein Glied, ein
Gesicht oder ein vollständiger Organismus, ganz verschieden
von den Händen, dem Gesicht und dem Organismus des
Mediums.

Wie soll man das verstehen? ist iair eine Erklärung
möglich. Alles geht vor sich, wie wennder Organismus
wahrhaftig keine spezifische, definitive
und absolute Qualität hatte : er löst sich
im Lichte der Metapsychik in einen höheren
Dynamismus auf, der ihn bedingt, und dieser
Dynamismus selbst steht unter der Abhängig
keit \ on der Idee.

Man sagt, der Prozeß der Materialisation ist Idcoplastie.
Sei es so! Aber dann soll man bis zum Ende gehen und
alle Schlußfolgerungen aus dem Phänomen ziehen! Man
soll gestehen, daß der menschliche Organismus selbst nur
ein dauerhaftes Ektoplasma ist, hervorgegangen aus
dem mütterlichen Leib, wie das temporäre Ektoplasma aus
dem Medium; man soll anerkennen, daß der Körper nicht
das Essentielle des Individuums ist, sondern einfach eine
temporäre Repräsentation, ein ideoplastisches Pro
d ukt dessen, was i m Individuum essentiell ist,
sein unterbewußter Dynamo-Psyhismus!

Und dann, man kann es nicht oft genug wiederholen, was
wird in der Metapsychik aus dem famosen psycho-physio-
logischen Parallelismus? Er findet sich nirgends mehr:
Die Sensibilität wirkt außerhalb der Sinnesorgane; die Bewegung
außerhalb der Muskeln, die Intelligenz außerhalb
des Gehirns! Dieser Parallelismus verschwindet gänzlich,
mit verblüffender Sicherheit, nicht nur in der Metapsychik.
sondern in der ganzen unterbewußten Psychologie, welche
das Essentielle des Ich bildet, l/nmöglich Spuren davon
zu finden in der Kryptopsyc hie, in den latenten Fähigkeiten,
auch nicht in der Kryptomnesie, diesem verborgenen, so
mächtigen, ausgedehnten und unfehlbaren Gedächtnis.

Angesichts dieser furchtbaren Feststellungen verliert die
gegenwärtige Diskussion über die Wahrheit oder die Falschheit
der spiritistischen Hypothese fast ganz ihre Bedeutung.
Wenn man auch eines Tages die eine oder die andere beweisen
wird, die philosophischen Schlüsse,
welche sich aus den metapsychischen Phänomenen
ergeben, werden dadurch nicht modi
f iziei t.


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