Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 302
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1922/0310
302 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. b. Heft. (Juni 1922.)

bann gelangt ist, kaum wieder los. Und neben diesen
groben Geisterlehren macht sich eine große Bewegung
geltend, die es verstanden hat, den primitiv cnAnimis-
mus, die indische Wicderverkörperungs- und
Karmalehre, das Hellsehen des Mediumismus
mit modernen Entwicklungsgedanken
und idealistischer Philosophie zu verbinden,
die es verstanden hat, auf dem Unterbau uralter, längst verschollen
geglaubter Geheimlehren christlich religiöse Spekulationen
aufzutürmen. Es ist die Anthroposophie,
wie sie uns in der Lehre Rudolf Steiners entgegentritt. Als
ein grandioses Gebäude erscheint uns sein Weltbild, und
wir werden an jene Zeiten erinnert, wo sich der griechische
Geist zum letzten Male erhob, um den Dualismus zwischen
Geist und Materie im Neupiatonismus zu überwinden, um
nach diesem letzten, gewaltigen Versuch zusammenzustürzen.
Und manchem unserer Zeitgenossen, der diese Parallele
zieht, dünkt auch die gegenwärtige Geisteskrise mit all ihrer
Magie, ihren Geheimlehren und schließlich auch mit dem
System der Anthroposophie als ein Zeichen des geistigen
und kulturellen Niedergangs und Zusammenbruchs. Aber
auf der andern Seite stehen diejenigen, die sich begeistert
um das Banner der Anthroposophie scharen, die gerade in
dieser Bewegung die Hoffnung einer neuen Menschheitskultur
zu sehen meinen. Wie haben wir uns zu diesem
Kampf der Geister, wie er jetzt auf breiter Front entbrannt
ist, zu stellen? Unbeirrt um das fanatische Kampfgeschrei
für und wider Steiner muß die Wissenschaft der Para-
psychologie, die zu diesen Fragen das entscheidende Wort
zu sprechen hat, versuchen, in jedes der hiei zutage tretenden
wunderbaren Phänomene einzudringen, um sie psychologisch
zu verstehen bzw. ihre Kritik an ihnen üben zu
müssen. Wir beginnen zunächst mit einer ganz knappen
Uebersicht des anthroposophischen Systems.

I Der anthroposophischc Weg zur Erkenntnis

der U eher weit. *

Rudolf Steiner behauptet, daß es möglich ist, auf eiuem
bestimmten Weg zur Erkenntnis der höheren Welten vorzudringen
. In seinem Werk: ,,Die Geheimwissenschaft im
Umriß" (Leipzig 1920, S. 10) stellt Steiner als einen Funda-
mentalsatz seines Systems die ßehauptung auf, daß es ,,eine
zunächst für die Sinne verborgene Welt" gebe, diesem
Satz stimmt die Parapsychologie völlig zu. Wir wissen nicht,
wieweit der Forschung Schranken gesetzt sind, sehen wir
doch, wie manch' eine Entdeckung die Grenzen der Erkenntnis
verschiebt. So kann die* wissenschaftliche For-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1922/0310