Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 304
(PDF, 191 MB)
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304 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1922.)

Gesetzlichkeit umgestaltet; 4. Der „Hüter der Schwelle4'
wird wahrgenommen — „ein schreckliches Wesen, dem der
Mensch dann begegnet, wenn sich die Verbindungsfäden
zwischen Willen, Denken und Fühlen innerhalb des Aether-
und Astralleibes gelöst haben I"

Soweit in ganz groben Umrissen die Darstellung des
anthroposophischen „Erkenntnis weges". Gar mancher Leser
wird sich mit Schrecken von einem solchen System abwenden
, glaubt er doch in den „okkulten" Phänomenen (besonders
im letzten, dem „Hüter der Schwelle4'!) nur Haliuzina-
tionen erblicken zu müssen, wie sie etwa dem Gehirn eines
Nervenkranken entspringen mögen. Aber „die Anthroposophie
verwahrt sich streng dagegen, daß sie mit Spiritismus,
Neubuddhismus usw. zusammengeworfen werde, ebenso wie
sie jeden Versuch ablehnt, Seelengebilde mit leiblichen Ge
bilden zusammenzubringen. Ein Uebergreifen aus dem Gebiet
des Seelischen in das Gefüge des Leiblichen gilt ihr
als krankhafte Bildung; eine Verwechslung der anthroposophischen
Erlebnisse mit abnormen Seelenerlebnissen beruht
auf ungenügender Kenntnis der Anthroposophie*4 — mit
ungefähr diesen Worten versucht R. Steiner in seinem
Buche „Von Seelenrätseln44 (Berlin 1917) die Anthroposophie
als eine vollwertige Wissenschaft darzustellen, die vollen
Anspruch darauf erhebt, mit ihrem „Ueberbewußtsein" als
eigene Geisteswissenschaft, die weit entfernt von allen spiritistischen
und anderen Experimenten sein will, sich Achtung
zu verschaffen.

IL Anthroposophie und Yoga.

Die psychologische Kritik kommt indessen zu einem ganz
anderen Ergebnis! Beim genauen Studium des „Erkenntnis-
weges" einerseits, der psychologischen Struktur der Steiner-
schen Offenbarungen" anderseits werden wir nicht anders
können, die Anthroposophie in das weite Gebiet
okkultistischer Seelentechnik einzureihen
und sie damit in eine Reihe mit Spiritismus
, Mediumismus und Yoga zu stellen!
Anthroposophie ist eine Seelenschulung, und
weil sie versucht, in das Gebiet der übersinnlichen
, okkulten Welt einzudringen, gehört
sie zur okkultistischen Seelenschulung. Gewiß
ist sie nicht dasselbe wie Spiritismus; aber die Verwandtschaft
zwischen beiden Gebieten ist größer, als m^an gewöhnlich
denkt. Sowohl Anthroposophie wie Spiritismus
wollen auf einem besonderen erlernbaren Wege in die Weit
des Uebershmlichen schauen; aber während der Spiritismus
mit Hilfe einer Mittelsperson (Medium) in die Ueber-


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