Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 316
(PDF, 191 MB)
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Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1922.)

Europäer untersuchten es. Ueber das Ergebnis dieser Unter-
suchung ist leider nichts gesagt; es scheint sich von einem
genöhnlichen Seil nicht auffällig unterschieden zu. haben.
Dei' Kommentator dieses Berichtes, W. W. Baggally,
weist auf die beiden Bestandteile hin, aus denen sich dieser
Bericht zusammensetzt: das erigierte Seil und das Verschwinden
des Knaben. Hinsichtlich des ersteren meint er
mit Recht, daß das Seil irgendwie präpariert gewesen sein
könne, etwa durch innere Versteifungen, d. h. Glieder, die
bei senkrechter Stellung des Seiles ineinandergreifen und
dem Seile die Festigkeit einer Stange verleihen. Was das
Verschwinden des Knaben betrifft, so könne das nur durch
eine negative Halluzination und Wachsuggestion erklärt
werden. Hier erscheint also der Trick mit einer Wach-
Suggestion der Zuschauer kombiniert. Schließlich würde aber
das Letztgenannte allein auch zur Erklärung ausreichen,
wenn man schon ohne die Annahme einer halluzinatorischer.
Wachsuggestion nicht auskommt.

Lediglich um einen Trick aber scheint es sich im nächsten
Falle zu handeln, der im „Strand Magazine", April L9L9,
und dann im Auszug im „Journal of the S. P. R/\ Nov./Dez.
1919, S. 124 ff., mitgeteilt ist. Leutnant F. W. Holmes
sah mit einigen Kameraden diese Vorführung im Mai 1917
zu Kirkee bei Poona von der Veranda seines Bungalows
aus Ein alter Gaukler der, wie Holmes betont, keine Stange
bei sich hatte (die er auch nicht hätte verbergen können\
wickelte von seinem Gürte] ein langes Seil ab, das er in die
Luft wart, wo es steil stehen blieb. Der begleitende Knabe
kletterte an dem Seile hinauf und machte oben Balanzier-
kunststücke. Dieser Vorgang wurde photographisch aufgenommen
, das Bild, das den auf der Seilstange" balan-
zierenden Knaben zeigt, ist im „Strand" wiedergegeben. Der
Knabe kletterte sodann wieder herab, und der Gaukler, der
die „Seilstange" mit einer Hand gehalten hatte, schlug leicht
dagegen, worauf das Seil zusammenfiel, das der Gaukler
wieder um seinen Leib wickelte. In dem Strandartikel ist
zugleich der Bericht eines anderen? Augenzeugen wiedergegeben
, der dasselbe gesehen hatte wie Holmes, einmal
1896 zu Delhi und von demselben Gaukler ein Jahr darauf
zu Benares. Hier kann es sich also, wie schon die Photographie
erweist, nur um eine T deknachahmung des Seil-
experinienles handeln. Das Ganze war ein äquilibristisches
Kunststück mit einem Seile anstatt einer Stange, dessen
innere Struktur eine Versteifung gestattete. Durch den
leichten Schlag gegen das erigierte Seil löste der Gaukler
offenbar die versteifenden Glieder im Inneren de* Seilen

Den gleichen Trick beobachtete in Aegypten der bereits


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