Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 326
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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326 Psychische Studien. XL1X. Jahrg. 6 Heft. (Juni 1922.)

Ende der dritten Woche der gefürchtetste Gegner Nielsens,
Herr Faustinus, nach Christiania gekommen ist und eine
Wühlarbeit gegen ihn begonnen hat, die ohnegleichen ist.
In der Presse, in öffentlichen Vorträgen und in persönlichen
Unterredungen mit einzelnen Komiteemitgliedern hat er
gegen Nielsen gearbeitet und ihn als einen Betrüger hingestellt
. Er hat es fertiggebracht, eine derartige Massensuggestion
auszuüben, daß zuletzt auch bei den Freunden
Nielseils die Zweifel an seiner „Echtheit" überwogen.

Weiter ist zu bedenken, daß in der zweiten Kommission
allein fünf Aerzte sich befanden, von denen man annehmen
darf, daß sie alle interessiert waren, einen Anhalt dafür zu
finden, daß das „Teleplasma" doch ein künstlich in den
Körper eingeführter Stoff gewöhnlicher Herkunft sein müsse.
Für diese Einführung kann aber nur die Mundhöhle und
das Rectum in Frage kommen.

So kann man annehmen, daß Nielsen in der letzten
Sitzung ejn echtes Teleplasmaphänomen produziert und
außerdem zwangsweise sich die Hand, sein Kostüm und
den Mund in der ekelhaften Weise beschmiert hat, die sich
einer der Aerzte oder das ganze Kollegium vorgestellt haben
mag. Ebenso kann man annehmen, daß er das Loch in
den Schleier gestoßen hat. Dies kann aber auch durch Unvorsichtigkeit
beim Entkleiden erzeugt worden sein. Diese
. Erklärung ist natürlich auch nur eine Annahme, wie die Erklärung
des Herrn Dr. Haneborg.

Wie weit ich aber berechtigt bin, die höchstgesteigerte
telepathische Suggestibilität Nielsens zur Erklärung heranzuziehen
, beweist ein Erlebnis, das ich in Christiania mit ihm
gehabt habe. Dabei hat er einige Minuten, nachdem ich
eine bestimmte Idee in Gedanken verfolgt hatte, diese Idee
in eine Handlung umgesetzt. Ich dachte, es müsse unbedingt
möglich sein, Nielsen dazu zu bringen, daß er im Wachzustand
, ganz ohne Seancekreis, nur in Gegenwart eines
Beoba chters, Teleplasmaphänomene produzieren könnte.
lind so geschah es, daß er bald darauf Erbrechenserscheinungen
aufwies und schließlich sich eine weiße Mas>e
zwischen seinen Lippen zeigte, wie ich dies von früheren
Experimentalsitzungen her schon kannte. Nielsen wehrte
sich dabei offenbar hartnäckig gegen einen Einfluß, auf
Grund dessen er hätte in Trance fallen können. Er kam
wieder zu sich, und als ich ihm erzählte, was ich \orher
gedacht hatte, war er sofort überzeugt, daß ich ihn telepathisch
zu diesem „Teleplasma*'-Phänomen beeinflußt hätte.
Dieser Vorfall ist passiert an einem Abend, an dem wir
beide seh einer Stunde in zirka zwei Meter Abstand in


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