Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 341
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Zeitschriftenschau.

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wissenschaftlicher Forschung anzupassen. Höchste Pflicht aber ist es
ihm, den Schutz berechtigter Interessen Unschuldiger über persönliche
Ansicht, über die Sucht nach äußerem Erfolg zu stellen."

Im „Hamburger Fremdenblatti% vom 14. Januar 1922 befindet sich
unter der Spitzmarke „O kkultismus undOeschäft" eine längere
Abhandlung von Dr. Paul Fechter, Berlin, dem bekannten Redakteur
der „D. A. Z.". Herr Fechter schreibt u. a.: „Ich bin überzeugt, daß
es manchmal Menschen gibt, die allerhand merkwürdige Fähigkeiten,
Abnormitäten seelischer Art haben. — Ich bin aber ebenso überzeugt,
daß normale Menschen, wie wir, von diesen Fähigkeiten und Begabungen
nichts besitzen, und damit infolgedessen (sie!) auch nicht
das mindeste zu schaffen haben. — Heute ist es fast so, daß man
mit ihnen sich zu schaffen machen muß, ob man will oder nicht. Man
schlägt eine Zeitung auf und findet Abhandlungen über die neuesten
Forschungen auf dem Gebiete der okkulten Phänomene. Man greift
nach einem Familienblatte — und stößt auf einen Aufsatz über Tele-
kinesic mit photographischen Aufnahmen von medialen Ausstrahlungen,
Pseudopodien ode** ähnlichen appetitlichen Dingen. — Bildung ist
sicher sehr schön, und ich will sie niemand vorenthalten. Aber mit
demselben Rechte könnte man andauernd medizinische Schilderungen
schreiben — Darstellungen von seelischen und körperlichen Erkrankungen
, mit Geschwulst- und Abzeßbildungen. Das gehört auch zur Bildung
; aber man tut es nicht, man überläßt es den medizinischen
Fachblättern. Mit den okkulten Phänomenen sollte man es ebenso
machen — Denn erstens sind sie noch viel seltener als die Krankheiten,
und zweitens gehen sie unser Leben, das Leben einfacher
, normaler Steibli che r wirklich nichts an. Wir
haben andere Aufgaben zu lösen, ganz reale, irdische, die von dieser
Welt sind. — Aufgaben, die viel schwerer und viel herrlicher sind. —
Und wenn das Medium X Y aus seiner Nase ein Pseudopodium ausstrahlt
, so dick, daß es ein Klavier damit heben kann, es soll es, e s
geht uns nichts an. — Der Prof. Meyer soll ruhig ein dickes Buch
darüber schreiben. Das liest niemand (sie!), und so richtet er
keinen Schaden an. — Wir aber wollen nicht von diesen
Dingen reden. Wir wollen sie bewußt totschweigen,
das ist viel besser, als sie populär machen usw. usw."
Zum Schluß der Ruf nach der Polizei, die die Redefreiheit verbieten soll.
- - Es ist, gelinde gesagt, eine Kulturschande, wenn ein so bedeutendes
Blatt, wie es das „Hamburger Fremdenblatt" ist, solchen
Menschen wie Fechter die Spalten öffnet. — Der Mann hätte sich
als Großinquisitor im Mittelalter glänzend bewährt. — Ginge es nach
dieser Leute Wunsch, dann würden bald wieder die Scheiterhaufen
bnnntn — in der Republik Deutschland. E. Nordberg.

Le Mal in (Spiritistisches aus Frankreich).
.,tTm die Geheimnisse der Seele zu enthüllen" hat die große Pariser
Zeitung „Le Matin" eine Umfrage über diemetapsychischen Erscheinungen
bei den führenden Köpfen des Landes veranstaltet,
die sehr interessantes Antwortmaterial eingebracht hat. Soeben veröffentlicht
die Zeitung das Antwortschreiben des Komiteepräsidenten
des französischen Spiritistenbundes („Union spirite fran^aise"), Gabriel
De 1 an n c, der nach dem Zeugnis des „Matin" als die größte und
und unbestrittenste Autorität des Spiritismus in Frankreich ^ilt. Der
Brief lautet:

„Paris, 7. Fcbnur 1922.

Sehr geehrter Herr Hauptschriftleiter!

Der Französische Spiritistenbund beglückwünscht den „Matin"
zu der großen Initiative, die er durch Veranstaltung einer psychischen
Umfrage ergriffen hat Diesem Unternehmen lebhaftesten Erfolg wünschend
, erlaubt sich der Bund, Ihnen einige Ueberlegungeu auf Grund


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