Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 361
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Peter: Doris Fischer, Die Geschichte einer Persönlichkeitsspaltung. 361

Benutzung aller modernen Hilfsmittel der Untersuchungstechnik
, wobei, genügend starke Medien vorausgesetzt, die
Kinematographie verbunden werden muß mit der automatischen
Registrierung, die der Vortragende zu entwickeln
bestrebt ist bis an die Grenze des technisch überhaupt Erreichbaren
.

Doris Fischer.

Die Geschichte einer Persönlichkeitsspaltung.

Von Josef Peter, Generalmajor a. D., München.

Die Proceedings der amerikanischen Gesellschaft für
psychologische Forschung 1915, 1916 und 1917 bringen aus
der Feder von Dr. Walter F. Prince und Dr. James
H y s 1 o p , dem jüngst verstorbenen Sekretär der. Gesellschaft
, die interessante Geschichte einer Persönlichkeitsspaltung
. Die Darstellung umfaßt drei starke
Bände mit nahezu 2500 Seiten, eine Tatsache, welche die
Gründlichkeit dieser Studie ahnen läßt. Der Fall ist sehr
interessant und wird ohne Zweifel in den Kreisen der psychologischen
Forscher großes Aufsehen erregen.

Ich entnehme den Berichten der englischen „Procee-
dings" (Dezember 1917 und Mai 1920)*) folgende Einzelheiten
*

Ende Oktober 1909 besnehte ein etwas versonnenes und
verkümmertes Mädchen von 20 Jahren, namens Doris
Fischer, die Sonntagsschule, welche Dr. Prince leitete.
Eingeladen von der Gattin des letztgenannten war Doris bald
fleißige Besucherin des Hauses. Anfangs schenkte Dr. Prince
derselben wenig Aufmerksamkeit; er hielt sie für ein sonderbares
Wesen, dessen Stimmungen wechselten wie Wolken
und Sonnenschein. Zu Zeiten wat Doris fröhlich und unterhaltend
, dann wieder war sie still und melancholisch. Man
machte die Beobachtung, daß das Mädchen im Schlafe
sprach. Sie schien dann schöne Visionen zu beschreiben
oder sie führte ein Gespräch, äußerte Zeichen von Ungeduld
und Angst und wurde mitunter böse gegen sich selbst. In
diesem Falle zeigte sie ein bösartiges Aussehen, schlug sich
auf die Lenden und mißhandelte andere Körperteile.

Dr. Walter Prince begann im Januar 1911 die aufmerksame
Beobachtung des Mädchens und setzte seine Studien
über drei Jahre ununterbrochen fort. Er war der Ansicht,
da ß hier ein Fall von Persönlichkeits Spaltung vorliege
und überzeugte sich bald von der Richtigkeit seiner
Annahme. Unter der Doris, die Dr. Prince als kranke Doris

*) Besprechungen dee Falles von F. C S. Schiller und F. W. Mitschell

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