Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 376
(PDF, 191 MB)
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376 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 7, Heft. (Juli 1922.)

ist selbstverständlich. Wir werden nicht fehlgehen, wenn
wir annehmen, daß alle jene Männer, die wir in der Geschichte
der „Hypnose" kennen lernen, Forscher auf dem
Gebiet der Telepathie im weiteren Sinne waren, doch spricht
bloß Agrippa von Nettesheim von diesem „Kunststück *.
Wir begegnen allerdings später dem Worte „magnetischer
Ranport", mit welchem man auch das „Gedankenlesen**
meinte, doch gehört dies weit weniger m das Gebiet der
echten Telepathie, als verschiedene bis heute in Geltung
stehende, gewöhnlich als „abergläubisch" bezeichnete Vorstellungen
, wie z. 13. das „Gefühl der Nähe". Dieser
und ähnlicher „Aberglauben." geht bestimmt auf frühere
wissenschaftliche Forschungen zurück und ist gegenwärtig
wieder in den wissenschaftlichen Vordergrund getreten.

Unter dem „Gefühl der Nähe" versteht man den Glauben,
daß man e^ fühle, wenn einen jemand von rückwärts anstarre
, Dies äußere sich durch eine eigentümliche Spannung
oder ein charakteristisches Prickeln im Nacken, manchmal
auch djrch Ohrenklingen, Wangenbrennen, Schlucken usw.
Speziell das „Schlucken** wird im Volksaberglauben auch
so gedeutet, „daß jemand an urts denke".

Auch sonst ist die älteste sowie die Literatur der neuen
und neuesten Zeit \on Berichten erfüllt, in welchen behauptet
wnd, daß Menschen in Form von „Gefühlen" oder
,,Ahnungen" in ständigem Rapport mit anderen Personen
gestanden hätten. (Wir wollen hier bloß aus jüngerer Epoche
das Pech * Meine Beziehungen zu Ferdinand Lasalle" von
Helena v. Racowitza erwähnen.' Trotzdem bestand für elas
Thema, wcHies eben bisher niemals nüchtern-wissenschatt-
hch angefaßt worden war, kein allgemeines Interesse.

Dieses wurde erst durch den Amerikaner Brown erweckt,
auf den auch der terminu« ,,Telepathie" zurückzuführen ist.

*

*

Wir besitzen freilich Berichte über %Ai tisten, die sich
schon Anfang des 19. Jahrhunderts mit* folgendem Kunststück
produzierten. Eine Frauensperson der Truppe setzte
sich in einen Stuhl und ließ sich die Augen verbinden. Dann
begab sich ihr Partner ins Publikum, nahm Notizbücher oder
andere Gegenstände entgegen unei fragte die „Pythia", was
er in der Hand halte oder was in dem betreffenden Büchlein
, Dokumente usw. stehe. Die Antworten waren, wenn
sich auch öfters ein längerwährendes Hin und Her an
Fragen oder „Aufmunterungen" als nötig erwies, stets richtig
und verblüffend. Bald kam man aber darauf, daß hier Ver-


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