Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 379
(PDF, 191 MB)
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Tartaruga: Die Telepathie im Dienste der Kriminalistik. 379

lautes halber füglich das Wörtchen „Pseudo" fortlassen, da
der hieraus entstehende scheinbare Widerspruch ebensowenig
irreführend oder unlogisch wirkt als z. B. der Ausdruck
„goldenes Hufeisen". Man denkt bei dem Worte
„Hufeisen" eben in erster Linie bloß an die äußere Form
und nicht an das II er Stellungsmaterial. Innerhalb der Beobachtungstelepathie
" werden wir „ B e w e g u n g s -* und
„Stellungsaufgaben" unterscheiden.

Die Tricktelepathie beruht auf einem vorherigen Einverständnis
der Partner. Man kann durch Vereinbarung von
Tricks, durch Gebärden- und Mienenspiel, insbesondere aber
durch eine ausgemachte Fragestellung — man nennt dies
alles „Signalkodex" — scheinbar tadellose Resultate erzielen.
Dieses Taschenspiclcrkunststück ist viel einfacher, als man
glauben würde. Sind es doch in der Regel dieselben Gegenstände
, die der eine Partner, der „Experimentator", vom
Publikum zu „Versuchszwecken" geliehen erhält: Taschentücher
, Geldbörsen, Herrenhüte, Bleistifte, Notizbücher,
Haarnadeln, Schmuckstücke u. a. m. Schon aus der Form
der ersten Frage mag also das „Medium" sofort erkennen,,
was der Partner in der Hand hält. Es wird z. B. vereinbart,
daß die Frage bei einem,Taschentuch lautet: „Was habe
ich in der Hand?", bei einem Bleistift: „sagen Sie mir, was
ich in dei Hand habe", bei einem Herrenhut: „bitte, was
habe ich in der Hand?" usw. Die näheren Details werden
durch die weiteren Fragen, durch die Wiederholung von einzelnen
Worten, durch die Anfangsbuchstaben der einzelaen
Worte oder dergleichen vermittelt. Wer genau aufpaßt, wird
bemerken, daß die Fragen oft sehr undeutsch klingen, weshalb
die meisten derartigen Artisten ihre deutsche Nationalität
verleugnen und irgendeinen fremden Dialekt sprechen.
SelbsUerständlich gelingen diese „Experimente", welche auf
eine absichtliche Täuschung des Publikums hinauslaufen
und nur entschuldbar sind, wenn es sich um nichts anderes
als um Zerstreuung handelt, ausschließlich bei der Ausführung
durch die zusammengespielten Partner, nicht aber,
wenn jemand aus dem Publikum die Rolle des „Versuchsleiters
" übernimmt. Es braucht gar nicht betont zu werden,,
daß die Tricktelepal hie wissenschaftlich in keiner Weise in
Betracht kommt, d. h. daß sie sich überhaupt in keiner
anderen Weise praktisch verwerten läßt.

Anders stellt sich die Sache, wenn man physiologische
und psychologische Erfahrungen und Beobachtungen zur
Erreichung des gleichen äußeren Zieles anwendet, d. h. wenn

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