Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 384
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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384 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 7. Heft. ,(Juli 1922.)

auch zum erstenmal die Uebertragung von Zeichnungen
exaktwissenschaftlich versucht wurde, dann die Forscher
Gurney, Myers, Barrett, Sir Oliver Lodge, von den Deutschen
Dr. A. Freiherr v. Schrenck-Notzing, Dr. Rudolf Tischner
und Dr. Waldemar v. Wasielewski. Die Versuchsanord-
nungen des letztgenannten waren so strenge, daß die erzielten
Ergebnisse auch von der „offiziellen" Gelehrtenwelt nicht
in ernste Zweifel gezogen wurden, vielmehr die Grundlage
eines regen, noch andauernden Meinungsaustausches werden
sollten.

Und nun gehe ich zum eigentlichen Thema über, zur
Krimmaltelepathie. Von den maßgebenden Forschern
faßt meines Wissens nur ein einziger ausdrücklich
das Verhältnis zwischen Telepathie and Kriminalistik
ins Auge, nämlich Dr. v. Wasiliewski, und auch er streift
dieses Problem bloß mit einigen Worten, indem er in seinem *
Werke „Telepathie und Hellsehen" auf Seite 271 schreibt:
Immerhin würde es sich hier (Anm.: Empfindung für verborgene
Bodenschätze) wie auch bei etwaiger kriminalistischer
Verwendung mehr um Sonderbestrebungen
vereinzelter Natur handeln . . ." Der Autor
spricht jedenfalls mit Recht von „etwaiger" kriminalistischer
Verwendung, denn bis zur Stunde gibt es noch
keine systematisch betriebene oder auch nur literarisch geregelte
Krimmaltelepathie. Ob er darin recht hat, daß er
der Telepathie, welche in der Weltgeschichte eine sicher
viel zu wenig beachtete Position einnimmt, gewissermaßen
jeden praktischen Wert abspricht, bleibe dahingestellt.

Wesentlich anders zu werten ist aber die Stellungnahme
Dr. Tischners, der in seiner „Einführung in den Okkultismus
und Spiritismus" bei Besprechung des „Gedankenlesens
" zunächst ausführt: „Wahrnehmung von unterbewußten
Bewegungen des Ueberträgers und der sonstigen Anwesenden
. . . Das unwillkürliche Zögern und Verlangsamen
des Schrittes sowie die Art der Atmung, die Spannung des
Publikums, wenn es „brennt" usw., geben den Telepathen
Fingerzeige, so daß sie in der Tat oft sehr überraschende
Leistungen bieten . . .", um dann nachstehende Schlußfolgerung
zu ziehen: „Die Sache hat also nicht das
geringste wissenschaftliche Interesse und
steht vom Standpunkte des Zuschauers aus
auf dem Niveau der Pferderennen: — Sensation
!" Ich beuge mich gern vor der Autorität Dr.
Tischneis als Xenologen, doch muß ich sowohl in meiner
Eigenschaft als widerspruchslos anerkannter Sachverstän-


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