Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 422
(PDF, 191 MB)
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422 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 8. Heft. (August 1922.)

lieh sehr bald nach Beginn der Sitzung in einen schlafartigen
Zustand, in dem es zu sprechen begann, so, als wenn
es eine andere Persönlichkeit wäre. Es sprach meist ein
Bruder Mika, verschiedentlich auch ein Bruder Pedro. Man
hat sich inzwischen sehr viel darüber gestritten, ob dieser
schlafähnliche Zustand Nielsens wirklich „echt" gewesen
wäre, ob es wirklich ein tieferer sogenannter Trancezustand
sei. Diese Frage ist natürlich vom psychiatrischen Standpunkt
aus interessant und wichtig, aber, wie ich mit Nachdruck
hervorheben möchte, für die Beurteilung der „Echtheit
" der weiter zu besprechenden sogenannten Teleplasma-
phänomene nur von sekundärer Bedeutung. Ich persönlich
habe den Eindruck bekommen, daß dieser Trancezustand
nicht etwa betrügerisch vorgetäuscht wurde, daß
es sich hier vielmehr um eine typisch hystero-epileptische
oder, anders gesagt, um eine typisch mediumistische Erscheinungsform
handelt. Die Tiefe des Trancezustandes
war nach meiner Beobachtung nicht bedeutend, es war
ein leichter Trance, in dem das Medium auch keine Einbuße
seiner Empfindungsfähigkeit zeigte. Diese war vielmehr
aufs äußerste gesteigert in den Stadien, in denen die
eig entlichen Teleplasmaphänomene auftraten. Besonders
hervorzuheben ist dabei die Ueberempfindlichkeit des Mediums
gegen Geräusche. Dieser Umstand hat mehrfach
störend gewirkt und die Untersuchungen behindert.

In gewissen Fällen mischten sich in die Aeußerungen
des angeblichen Bruders Mika solche, in denen das Medium
plötzlich in eigener Person sprach. Dies geschah gewöhnlich
dann, wenn vorher Bruder Mika neue, stärkere Phänomene
versprochen hatte. Das Medium gab dann nachdrückliche
Zeichen des Unwillens zu erkennen es sträubte
sich gegen die Benutzung seines Körpers für die weitere
Erzeugung von Phänomenen. Dies machte deutlich den
Eindruck, als wenn der Selbsterhaltungstrieb des Mediums
hier eine Schädigung durch zu starke Inanspruchnahme
befürchtete und diese verhindern wollte. Hierfür halte ich
auch diese Aeußerungen. Hervorzuheben ist nun noch,
daß Bruder Mika, oder auch Pedro, die Bewußtseinsform
war, mit der wir Teilnehmer während der Sitzungen verhandelten
und welche den Gang der Phänomene im wesentlichen
bestimmte. Wir sprachen mit der Bewußtsein^form
Mika so, als wenn wir überzeugt wären, daß wir es '^wirklich
mit einem besonderen Bruder Mika zu tun hätten.
Wenn das Medium sich in seiner eigenen Person widersetzlich
äußerte, dann wurde es meist von mir direkt angesprochen
und zur Ruhe ermahnt.

Der durch eine vollkommene Gefühllosigkeit des Me-


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