Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 436
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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436 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 8. Heft. (August 1922.)

Interessant ist das Auftreten von anderen „Personalitäten"
in diesen Sitzungen. Sehr bald teilte sich eine Französin mit,
aber ihre Identität wurde nicht bewiesen. Dann kam
Richard Hodgson, der angab, sich für den Fall zu
interessieren. Der Identitätsbeweis ist stark. Er spielte auf
den Fall Beauchamp an, der ihn im Leben viel beschäftigte,
was Mrs. Chenoweth nicht wußte. Ferner teilten sich
G. Pelham und die aus den Sitzungen mit Mrs. Piper berühmte
Imperatorgruppe mit und auch Myers, der
bekannte Forscher auf diesem Phänomenengebiete.

Es ist sehr schwierig, aus dem ungeheuren Material ein
klares und bestimmtes Urteil zu gewinnen, insbesondere
deshalb, weil, wie Professor Hyslop selbst zugibt, die Botschaften
und Mitteilungen dieser „Geister" durch das Unterbewußtsein
des Mediums gefärbt erscheinen. Hierzu kommt,
daß Hyslop in der Ausschaltung der telepathischen Theorie
entschieden zu weit geht. Als Gesamtresultat erscheint aber
die Annahme gerechtfertigt, daß m solchen Fällen der
Persönlichkeitsspaltung, wie sie bei Doris Fischer zutage
trat, eine Beeinflussung durch ,,Spirits*' nicht ausgeschlossen
ist, wobei aber von einer eigentlichen „Besessenheit
" nach der volkstümlichen Auffassung nicht gesprochen
werden kann.

Es würde von großem Interesse sein, in künftigen Fällen
die Methode Professor Hyslops anzuwenden und in mediu-
mistischen. Sitzungen Aufschluß über die Lage der Dinge
zu sucher;. Selbstverständlich würde das Experiment die
Mithilfe eines echten und einwandfreien Mediums und einen
erfahrenen vorurteilsfreien Experimentator erfordern. Allerdings
wird die offizielle Wissenschaft dies heute noch ablehnen
, da sie den Beweis der Existenz von Geistwesen und
ihrer möglichen Beeinflussung einer lebenden Person als
nicht erbracht ansieht. Man kann dies der Wissenschaft
nicht zum Vorwurf machen, denn um gerecht zu sein, muß
man einräumen, daß dieser Beweis mit der von der Wissenschaft
zu fordernden Schärfe bis jetzt nicht gelungen ist.
Die Geistertheorie und der mögliche Verkehr der Destnkar-
nierten mit unserer Welt ist Hypothese, so kräftige
Stützen sie auch in philosophischen Spekulationen und durch
experimentelle Forschung gewonnen hat. Jedenfalls wird
man aber nicht bestreiten können, daß die mediumistische
Forschungsmethode Professor Hyslops in Fällen der Persönlichkeitsspaltung
interessante und für die psychologische
Forschung äußerst lehrreiche Phänomene in die Erscheinung
zu rufen imstande ist.


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