Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 444
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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444 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 8. Heft. (August 1922.)

in aller Ruhe Hand, Arm und Finger beobachten. Es
war kein Zweifel, daß es die Hand eines lebenden Organismus
war#, und es war ebenso sicher, daß diese Hand nicht
die des Mediums oder eines der wenigen Anwesenden war.
Das klingt sehr erstaunlich. Wenn wir aber sehen, wie
diese Hand allmählich aus strahlenförmigen Auswüchsen
des Mediums sich entwickelt, und wir uns überhaupt an
die Möglichkeit teleplastischer Schöpfungen gewöhnt haben,
so ist der Weg von der Ausstrahlung zur Bildung der Hand
ein ganz natürlicher. Nur ein Mann, der eine glänzende
Vorbildung, reiche Mittel und einen geradezu stählernen
Mut in sich vereint, wie Schrenck-Notzing, konnte es
wagen, die Frage ins Rollen zu bringen und den Kampf um
die Para Psychologie zu entfesseln. Schritt für Schritt sind
seine Gegner zurückgewichen, und nur wenige noch beugen
sich nicht vor der Macht der Tatsachen. Jn Schlesien
sind für den Sommer Sitzungen in Vorbereitung, die es
der Wissenschaft ermöglichen werden, frei und vorurteilslos
mit einem der besten Medien für physikalische Erscheinungen
zu experimentieren. Jn Hunderten von Zirkeln wird
heute drauflos „gesessen*'. Je rückhaltloser und vorurteilsfreier
die Wissenschaft eingreift, um so mehr wird sie den
verderblichen Aberglauben zerstören, der sich an den Mediumismus
gehängt hat und immer weitere Volkskreise ergreift
. Was bisher ein Recht der Wissenschaft war, ist
heute ihre Pflicht.

Hellsehen auf Staatskosten.

Die Berliner ,,12-Uhr-Mittagszeitung4' läßt sich über
einen Hellseher, der für einen von Lüneburger Richtern
behandelten Fall arbeitete, folgendes berichten: Dem
Brinksitzer Steinberg in Langendorf waren 7000 Mark
abhanden gekommen. Er ging zu dem Hellseher von Burg
nach Lenzen, der meinte, als Täter käme ein junger Mensch
im Alter von etwa 17 Jahren in Frage. Das Geld sei vergraben
worden und Steinberg würde es wiederbekommen.
Der Hellseher ließ sich dann von Steinberg einen Schein
ausstellen, in dem dieser versprechen mußte, dem Hellseher
1000 Mark zu zahlen, wenn er die 7000 Mark wiederbekäme
. Auf Grund dieser Auskunft fiel der Verdacht
auf den bei Steinberg beschäftigten, 17 Jahre alten Dienst-
(knecht F., einen völlig unbescholtenen jungen Mann aus
durchaus ehrenwerter Familie. Gegen F. wurde Anzeige
erstattet. In der Gerichtsverhandlung bot sich auch nicht
der geringste Anhaltspunkt dafür, daß F. das Geld entwendet
haben könnte. Er wurde infolgedessen auf Kosten
der Staatskasse freigesprochen. Da zu der Verhandlung


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