Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 453
(PDF, 191 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Vom Büchertisch

453

immer das Nichtsein. So führt uns unser gesamtes Triebleben über
alle Umwege hinweg zum Ziele des Todes.

Freud hat diesen Oedankengang auch biologisch zu verwerten gesucht
. Der primitivsten lebendigen Substanz, ein lebendes Bläscnen,
dient die Oberfläche des Bläschens als reizaufnehmendes Organ der
Außenwelt gegenüber. Sie hat die Aufnahme des Reizes einerseits und
den Reizschutz nach innen anderseits zu übernehmen. So auch unser Bewußtsein
. Die; äußere Lage des Bewußtseins in unserem Seelenleben
bringt ein dauerndes Anstoßen an die Außenwelt mit sich. Nun nimmt
Freud an, daß der Fortgang der Erregung im Bewußtsein von einem
Element zum anderen ohne Widerstand vor sich geht und darum auch
keinen Dauereindruck in uns hinterläßt. Widerstand erfolgt erst in der
tieferen Schicht unserer Seele.

Durchbricht ein Außenreiz durch seine Stärke den Reizschutz, so wird
das Lustprinzip außer Kraft gesetzt und alles aufgeboten, um den eindringenden
Reiz zu bemeistern. Reize, die von innen kommen, werden
oft versehentlich für Außenreize gehalten; das ist der Vorgang der Projektion
. Es ist völlig verkehrt, Innenreize wie Außenreize zu behandeln.
Und doch tun das die meisten Menschen. Die Psychoanalyse weist uns
den Weg, richtig zu reagieren.

Hat der Verfasser wirklich Neues durch Aufdeckung des Wiederholungszwanges
gewiesen? Oder sind all diese Oedankengänge nur
Spekulationen eines genialen Mannes? Wer wagt das heute schon zu
entscheiden, da wir ganz im Anfange neuer psychologischer Erkenntnis
und Forschungsmethoden stehen. Freud selbst schließt sein Buch mit
den Worten Rückerts:

„Was man nicht erfliegen kann, muß man erhinken.
Die Schrift sagt, es ist keine Sünde, zu hinken."

M. Hoffmann.

Josef Peter, Der Spiritismus und seine Phänomene.
Mit Anhang: Die tanzenden Tische. — Der Astralkörper
. — Die Phantome der Lebenden. 2. Auflage.
Leipzig. Oswald Mutze. 24 M., gebunden 36 M.

Es ist für viele ein brennendes Bedürfnis geworden, daß sie sich von
sachkundiger, zuverlässiger Hand in das heißumstrittene Oebiet des
Okkultismus im allgemeinen, des wissenschaftlichen Spiritismus im besonderen
einführen lassen. Diesen Dienst kann ihnen die vorliegende
Schrift in ganz vortrefflicher Weise leisten. Denn ihr Verfasser ist einer
der ältesten und bestunterrichteten Vorkämpfer und hat es meisterhaft
verstanden, aus der erdrückenden und verwirrenden Fülle der Tatsachen
und Theorien in klaren, sicheren Linien knapp umrissen das wesentlichst
*^ und für den denkenden Neuling Wissenswerteste mitzuteilen. Dazu
weist er an geeigneter Stelle mit kundiger Hand dem Weiterstrebenden
den Weg durch das heute schon schier unübersehbar gewordene
okkultistische Schrifttum. Daß der Verfasser bei alledem seine spiritistische
Ueberzeugung erkennen läßt, kann auch auf den zunächst
Andersdenkenden nicht störend wirken. Denn nirgends geschieht dies in
aufdringlicher, überredender Weise, sondern aus kritischen Erwägungen
heraus,^ die gerade den Neuling von Anlang an zum tieferen Durchdenken
aller auftauchenden Fragen anregen.

A. Grobe -W u t i s c h k y.

Alberl Sichler, D l e Theosophie (Anthroposophie) in psychologischer
Beurteilung. Verlag von Bergmann, München
-Wiesbaden. 1921. 4 0, Preis M. 10.™ und 125 ö/o reuerungs-
zuschlag.

Nach einleitenden Bemerkungen und kurzen geschichtlichen Angaben
über die Blavatski, Annie Besant und Rudolf Steiner schildert der Ver*
fasser die Theosophie in großen Zügen, sich hauptsächlich auf die „For-


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