Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 472
(PDF, 191 MB)
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472 Psychische Studien. XLIX. Jahrg. 9. Heft. (September 1922.)

Wachzustande eingedrungen, wegen ^der Schwäche ihrer Bewegung
keinen Eindruck hervorgerufen und erst unter Umgehung
des Sinnesapparats im Schlafe die Feueratome erreicht
hätten. Also auch hier schon die Ausschaltung der
Sinne, durch die geheimnisvolle Wirkungen zustande zu
kommen vermöchten.

Diese u'6w?m - Theorie Demokrits diente zunächst nur
der atomistischen Erklärung des Wahrnebmungsvorganges.
Eine Erweiterung zur bildmäßigen Mitteilung erfuhr
sie durch Hyslop,(cf. Aug.-Nr. der Ps. St. S. 402), der den
piktografischen Prozeß als Kommunikatiomgesetz zwischen
dem Agenten und dem Medium aufgewiesen hat. Auf
welche Weise der Gegenstand der Mitteilung, das Phantasma
, durch den Agenten erzeugt und mitgeteilt wird, steht
hier zunächst nicht in Frage. Die Tatsache aber, auf die
es in erster Linie ankommt, ist die, daß wir als Empfänger
derartige bildmäßige Mitteilungen unter Ausschluß des
Sinnes- und des Neuroglia-Apparates durch' den Sympathicus
aufzunehmen vermögen; dieser, als der natürliche Regulator
des Neuroglia-Apparates übergibt diesem das Bild zur Auslegung
, bzw. Verarbeitung im räumlich-zeitlichen Sinne, und
so erkennen wir in dem Sympathicus den eigentlichen
Herren des ganzen geistigen Geschehens, dem es freisteht,
als wahres Subjekt der Perzeption das bezügl. Geschehen
vor der Neuroglia (also unter Auflösung der räumlichzeitlichen
Vierdimensionalität in ein Bild) aufzunehmen und
durch die Neuroglia (also in räumlich-zeitlicher Darstellung)
weiterzugeben.

Wenden wir uns nunmehr zu dem Objekt der Perzeption
. Es besteht nach dem Demokrit-Hyslopschen Vorgang
in einem Bild. Dieses kann ausgehen

a) von einem lebenden (wie zahllose Fälle von Telepathie
bekunden), uns besonders „sympathischen'' Menschen,
Vater, Mutter, Gattin, Freund usw.;

b) von einem Agenten, zur Vermittlung durch das Medium
an andere »Lebende (H y s 1 o p);

c) von unserem in zeitlicher Abwicklung begriffenen
Lebensgeschehen, von unserer durch Sinnes- und Neuroglia-
Apparat wohlweislich verhüllten Zukunft.

Dieses Lebensgeschehen erscheint unsrer sinnlichen Auffassung
, weil durch die Neuroglia verlangsamt und auseinandergezogen
, als ein umständliches Nacheinander zahlloser
Filmbildchen, unter Ausschluß der Neuroglia, jedoch als
ein transparenter Blick durch Myriaden voreinander gelagerter
Bilder, die nun keines mühseligen Ablaufs mehr
bedürfen, sondern wie auf einen Zauberschlag sich vereinen
zu einem großen lebenden Gesamtbild. Gegeben aber ist


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