Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 474
(PDF, 191 MB)
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474 Psychische Studien, XLIX. Jahrg. 9. Heft. (September 1922.)

um die noch der Aufklärung bedürftigen dauernden Veranlagungen
handelt - vsich in der Regel nur in Zeiten höchster
Lebensbedrohung (hauptsächlich kurz vor dem Tode) zu
zeigen pflegt.

Fassen wir also kurz zusammen: dient das Schaltwerk
unsrer sinnlichen Geistestätigkeit, so eröffnet die Ausschaltung
des ganzen Schaltapparates selbst übersinnliche
Fähigkeiten, die, weil losgelöst von der Fesselung an Raum
und Zeit, in kurzen Ausnahmezuständen einen Blick
in die Zukunft gestatten.

Und nun nochmals der oben erwähnte Wunsch des
Physikers nach experimenteller Erprobung. Auch hierzu
liegt ein gangbarer [und vielfach bereits erprobter Weg in dem
Radscha Yogha der indischen Weisen vor. Die nachfolgende
Uebersicht will einen Einblick in dieses System geben; es
erschließt sich wohl am einfachsten, wenn die mittlere
Spalte B zunächst in senkrechter Reihenfolge gelesen wird.
Die wagerechte Lesung ergibt alsdann einerseits in Spalte A
die Auswirkung des indischen Systems, während anderseits
Spalte C die Ableitung im Sinne der vorliegenden Abhandlung
bringt:

Angesichts dieser schon seit Jahrtausenden bestehenden
Praxis indischer Lebensweisheit erscheint es uns als anmaßend
, den Urhebern derselben den Einblick in den inneren
geistigen Zusammenhang dieser Vorgänge absprechen zu
wollen; ob dieser sich freilich mit der oben gegebenen Erklärungsweise
deckt, muß als fraglich erscheinen. In der
praktischen Ausübung der willens mäßigen Schau des
Zukünftigen ist und bleibt uns Indien jedenfalls weit überlegen
.

Der Schluß dieser ganzen Betrachtung aber neigt zu
dem Ergebnis, daß der unter Ausschluß der Neuroglia vor
sich gehende Denkprozeß das ist, was wir in okkulten Zusammenhängen
als das Unterbewußtsein zu bezeichnen
gewohnt sind. Das Unterbewußtsein wäre dann zunächst
also nicht eine Besonderheit im gedankeninhaltlichen
Sinne, sondern lediglich eine solche im Sinne, des formellen
-— weil unter Ausschluß der NeurogMa sich vollziehenden
— Gedankenablaufs. Erst im weiteren Verlauf würde die
anders geartete Form des Denkvorganges auch auf den
Gedanken i n h a 11 zurückwirken, indem sie ihm — wie oben
bereits angedeutet — durch die völlige Loslösung von der
zeitlich-räumlichen Zwangsläufigkeit den vollen Umfang
des den tieferen Gehirnschichten angehörigen Gedankenreservoirs
eröffnete. Dies der Weg zur bildhaften Schau
des Vergangenen sowohl als auch des Zukünftigen.


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