Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 477
(PDF, 191 MB)
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Seiling: Immanenz oder Transzendenz?

eine Kraftentwicklung nötig machten, zu deren Erzeugung
zehn starke Männer erforderlich gewesen wären. Wie will
man diesem Falle animistisch oder auf sonstige immanente
(diesseitige) Weise beikommen? Die bei Tischerhebungen
festgestellten starren Strahlen dürften hier denn doch versagen
, schon wegen der ganz andersartigen Kraftäußerung.
Hat man sich für die Transzendenz entschieden, dann weiß
man freilich noch nicht, mit welcher Art von Wesen man
es bei dieser außerordentlichen Kraftleistung zu tun hat.
Immerhin dürfte die dämonische Hypothese näher liegen als
die spiritistische.

Mögen die neuesten Forschungsergebnisse über das Zustandekommen
der Materialisationen noch so wichtig
und dankenswert se;n, für die Erklärung einer sich ganz
wie ein Mensch, d. h. also wie ein selbständiges Wesen, verhaltenden
Katie King und ähnlicher Erscheinungen reichen
sie nicht aus. Dies wird denn auch von Dr. Tischner,
diesem scharfsinnigen Verfechter des Animismus (der übrigens
objektiv genug ist, um die spiritistische Hypothese
nicht für undiskutabel zu halten) zugegeben, wenn er in
seiner vorzüglichen ,,Einführung in den Okkultismus und
Spiritismus" (J. F. Bergmann, München und Wiesbaden)
sagt: „Es fällt schwer, den großen Schritt zu tun, diese
Phänomene als Materialisationen anzuerkennen, zumal im
Hinblick auf ihre Vollkommenheit, wodurch sich diese Versuche
(die von Crookes angestellten) so sehr von andern
unterscheiden. So bleibt man schließlich unentschieden
stehen und weiß nicht recht, wohin man sich wenden soll.'4
Es bleibt eben nichts anderes übrig, als sich nach der
transzendenten Seite hinzuwenden.

Auch ich selbst und meine 14 Mitsitzer haben die Entstehung
des Materialisationsphänomens unter ganz andern
Umständen beobachtet, als den von Dr. v. Schrenck-
Notzing beschriebenen. In den mit dem Medium Frau
d'Espcrance veranstalteten Helsingforser Sitzungen, über die
ich in der Schrift ,,Meine Erfahrungen auf dem Gebiete
des Spiritismus" (O. Mutze, Leipzig) eingehend berichtet
habe, traten die Gestalten entweder aus dem Kabinett (voi
welchem das Medium saß, so daß dieses und eine oder
auch zwei Gestalten gleichzeitig gesehen werden konnten\
oder sie entstanden vor unsern Augen außerhalb desselben,
und zwar in ziemlicher, etwa zwei Meter betragender Entfernung
vom Medium. In diesem Falle war am Boden
plötzlich ein tellergroßer ^Lichtschein zu sehen, aus dem
sich eine wolkenartige, zunächst formlose Masse entwickelte
die immer größer wurde und allmählich, doch in kurzer
Zeit (ein bis zwei Minuten) die Form einer menschlichen


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