Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 485
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Bernoulli: Die symbolische Bedeutung der Cheopspyramide. 485

auf der Brust, daß nichts zu sehen war. Als es nur die
Oblate war, regte sich die Kranke nicht; beim Leib des
Herrn aber fuhr sie aus tiefer Bewußtlosigkeit augenblicklich
in die Höhe, breitete die Arme <aus und rief: „Da
kommt mein Heiland zu mir!" Also wird in der oben erwähnten
Lebensbeschreibung berichtet, nämlich in „Die
Leidensbraut" von A. v. Krane (Bachem, Köln 1921).

Die symbolische Bedeutung der Cheopspyramide.

Von Dr. Rudolf Bernoulli.

Bevor auf das eigentliche Thema eingegangen werden
kann, muß zunächst eine grundlegende Erörterung der
symbolischen Bedeutung des Quadrates und des Kreises
vorausgeschickt werden. Ohne auf die ursprünglichen Quellen
zurückzugreifen, entnehme ich den zusammenfassenden
Werken einschlägiger Fachgelehrten die entsprechenden Angaben
, deren Zusammenstellung eine überraschende Ueber-
einstimmung der symbolischen Bedeutung von Kreis und
Quadrat in der Auffassung der verschiedensten Zeiten und
Völker ergibt.

DeGroots „Universismus", der 1918 erschienenen grundlegenden
Zusammenfassung des chinesischen Geisteslebens,
entnehme ich folgendes: Nach klassischen Urkunden wurde
in alten Zeiten der Himmel in Gestalt einer kreisrunden
Scheibe von Jaspis verehrt (S. 161). Die drei übereinander
gelagerten zylindrischen Erdschichten des runden Hügels,
des Hauptteiles des Himmeltempels bei Peking, entsprechen
der Form des Himmels (S. 143—144). Der Himmel entspricht
der leuchtenden und wärmenden polaren Energie
des Weltalls (S. 187\ Demgegenüber ist der Haupthügel
des Erdtempels quadratisch gestaltet, entsprechend der
quadratisch gedachten Erde (S. 189). Die Erde entspricht der
dunklen und kalten polaren Energie des Weltalls (S. 187).

Japan übernahm diese Begriffs vor Stellungen von China,
nicht ohne sie philosophisch zu klären und zu vertiefen;
mit besonderem Scharfsinn hat die buddhistische Schingon-
sekte die übernommenen Symbole definiert. Ich zitiere H.
Smidt: Eine populäre Darstellung der Schingonlehre, Ost-
asiatische Zeitschrift, Jahrg. 7: Das drehbare Kreisrund ist
das Symbol für die flüchtige wechselreiche Seele (S. 203).
Die himmlischen Mächte werden in einer Tabelle eingezeichnet
, die man Kongokai-Mandara nennt. Diese wiederum
entspricht der rein psychischen Polarität der Welt; ihre Einzelbestandteile
sind alle kreisförmig gestaltet. Dem gegenüber
bedeutet das Viereck, insbesondere das Quadrat, die
Dinglichkeit: Die irdischen Mächte werden in der Taizokai-


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