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Hof mann: Hand und photographische Platte. 491
nicht hören will! — Als Motto dieser „Tauben" zitiere ich
das Wort des Kommandanten Darget:
„J'ai bataille toute ma vie, par mes articles dans les
journaux ei revues, contre les savants, demi-savants et cer-
taines mouches du coche s'efforgant de bourdonner, du
haut de leur incompetence, autour d'une science qu'ils
n avaient pas etudiee."
Seit 40 Jahren kämpft er für seine „Fixe" Idee der
Rayons V und kann nicht begreifen, daß seine Thesen einfach
abgelehnt werden. — Wie sind nun jene, als bekannt
hier vorausgesetzten, Erscheinungen zu erklären ?
1. Als Plattenfehler werden eine ganze Reihe solcher
Bilder von Fachleuten angesehen, Fehler beim Gießen der
Emulsion entstanden und z. T. zurückgeführt auf ungenügende
Reinigung der Glasfläche, oder Berührung der
noch unbedeckten Emulsionsseite mit unsauberen Händen.
2. Auf fehlerhafte Entwicklung oder Fixage der Platten.
Namentlich letztere kann die allerschönsten Wirbelbewegungen
der „Menschenstrahlen" vortäuschen, wenn die
Platte in bereits älterem Fixierbade ruhig vertikal steht
oder horizontal liegt. Im allgemeinen befolgt man die Vorschrift
, die Platte 10—15 Minuten lang zu fixieren bis von
der Rückseite kein „milchiger Schimmer" mehr auf der
Platte erkannt werden kann. Dies ist aber ein höchst unzuverlässiges
Kennzeichen für die Vollendung des Fixierprozesses
! — Derjenige, dem es ernst um die Erforschung
angeblicher „Menschenstrahlen" ist, sollte stets mit ganz
frisch bereiteten Fixierbädern arbeiten, oder die Fixage in
einem solchen frischen Bade vollenden. Die von den Franzosen
ins helle Licht gestellten bekannten Klischees von
Picot — A. Bonnet, L. Lefranc & Majewski sind typische
Beispiele von mangelhafter Fixage. Leider werden diese
Klischees so sorgfältig gehütet, daß es unmöglich ist, auf
denselben den Beweis für diesen Operationsfehler zu erbringen
, weil sie dabei zerstört werden müßten. Wer sich
mit dieser Spielerei beschäftigen will, kann leicht sich darauf
einüben, stets solche mangelhaft fixierten Platten zu erzielen,
die dem nicht vollkommen Eingeweihten sprechende Beweise
für die Tatsächlichkeit jener Strahlungen sein müssen.
3. Die bekannten „electroiden" Strahlen Dargets kann
ein jeder erhalten, wenn er sich jener Kodak-Kasetten bedient
, die als Schieber Ebonitplatten haben. Er braucht
nur bei trockenem Wetter die trockene Kasette mit der
Platte ganz normal in der Dunkelkammer zu laden und
dann der- Schieber mit einem kräftigen Ruck in die Rainüre
hineinzustoßen. Die am offenen Ende der Kassette als
Lichtschutz aufgeklebte Samtfolie bildet ein gutes Reib-
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