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Vom Büchertisch
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sollte man doch die Ausdrücke „Naturheilmethode'", „natürliche Heilwelse
" und ähnliche fallen lassen — Unwissende und Urteilslose werden
dadurch nur irre geführt. Auch ein Gegensatz zwischen giftgebendetf
und „giftfreier" Heilweise kann nur künstlich konstruiert werden; doch
würden eingehendere Ausführungen darüber hier zu weit führen. So
sei zum Schluß nur noch gesagt: trotz aller gemeldeter großer Erfolge!
der „okkulten" Diagnostik und der „natürlichen" Heilweise gilt auch
für diese in gleichem Maß wie für die oft verlästerte Schulmedizin das
Wort unseres, auch von Surya als Fürst der Heilkunde angesehenan
Aeltervaters Hippokrates:
„Das Leben ist kurz, lang aber die Kunst; die günstige Zeit
flüchtig, der Versuch täuschend und das Urteil
s c h w e r," (Aphor. 1,1.) —
Surya ist Deckname eines okkultistischen Diagnostikers und Heilers;
das indische Wort S. bedeutet nach Bd. VI, S. 61 „Sonnenatem", d. h.
Atem, der durch das rechte Nasenloch geht.
Albrecht P. F. Richter, Glindow (Zauche).
Knispei, Hans Otto, „Oer Selbst-Mensch." Philosophie meines Ich-
Selbst. Bad Sehmiedeberg und Leipzig, Verlag von F. E. Baumann
o. J. 109 S.
Knispeis Schrift klingt in Gedanken und Ausdruck ungefähr an alles
an, was in der Richtung Zarathustra — Pilger Karmanita — Ethidorpha
— Scherbarthsche Phantasien usw. liegt. Aus dem Gedankenkreise sei
nur angeführt: Der Selbstmensch vergeht nicht, bleibt ewig im Karma.
— Der Tod, „die große Mensenheitslüge der Erdenrasse". — Aufsteigen1
soll der Selbstmensch zu immer gewaltigeren, eisigen und zugleich
wärmendleuchtenden Höhen. — Führt uns aber nicht Hans Otto Knispel,
Vernon B. C, Canada, der bei ihm besonders gelungen erscheinenden
seiner Aussprüche Ort und Datum im Text hinzufügt, zu — — Verstiegenheiten
? Albrecht P. F. Richter, Glindow (Zauche).
Kanike, Faul. „Der unsichtbare Kampf der Geister und die Zukunft
Deutschlands. Zugleich ein Mahnruf an alle arischen Völker." Mit
einer mehrfarbigen Weltkarte und einer Rassentafel. Zw ei weiten«
veriag, W. Heimberg, Stade i. H. o. J. (1922). 32 S. Preis M. 12.—.
Verf. geht von einer Betrachtung über das Wesen der Sprache
aus. Er stellt dabei an den etymologischen Sinn des Lesers harte Zumutungen
. Es Ist doch ganz unmöglich mit dem Verf. zu gehen,
wenn er „klar" zerlegt: „kl—ar" und dabei „ar" gleich „ur" setzt
Ferner: „führend": „führend" — „f—u(h)r" — „ur". Oder „Harmonie
": „H—ar—m—on—ie": „ar—on"; „ar" gleich „ur", „on" gleich
„ein*"!!! Oder „Wotan" gleich „Waltan" gleich „waltend"; es hängt
vielmehr zusammen mit vadere gleich schreiten, also „Wotan" gleich
„Wanderer4*. Auch andere Ausführungen des Verf. lassen an Schlüssigkeit
zu wünschen übrig. Ansprechend dagegen sind die Rassenbetrachtungen
, vor allem die staffelnde Nebeneinanderstellung der drei
Hauptrassen, der weißen, gelben und schwarzen, und die grundsätzliche
Gegenüberstellung der jüdischen Kompromiß- und Bastardrasse zu ihnen.
Die kurzen Schlaglichter auf die jüdische Verfälschung des Christentums1
durch den immer jüdisch gebliebenen Paulus, auf den Einfluß des jüdischen
Bankkapitals bei der Erhebung der jüdisch-christlich-römischer*
Misch Weltanschauung zur „christlichen," Weltreligion unter Kaiser Konstantin
, auf die Schaffung eines Golgatha für die arische Rasse durch
das jüdisch-internationale Großkapital im Weltkrieg, sind beachtenswert
Auch Karl, der sogenannte Große, der Sachsenschlächter, wird gebührend
als größter Verräter am arischen Weltgefühl gekennzeichnet, wie andererseits
die weltgeschichtliche Sendunp* Luthers als Gekt-sbefreier hervorgehoben
wird. Albrecht P. F. Richter, Glindow (Zauche).
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