Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 507
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Geley: Das Hellsehen bei Stephan Ossowiecki.

507

Am selben Tage besuchte ich nachmittags. Frau General
Krieger, die Mutter Herrn Ossowieckis, mit meinem Bruder,
dem Ingenieur de Bondy, der auch Zeuge dieses Ereignisses
war. Herr Ossowiecki kam auch hin. Mein Bruder,
sein Freund, stellte mich ihm vor und ich sagte ihm,
daß ich entzückt sei, die Bekanntschaft eines Menschen
zu machen, der mit einer so starken okkulten Kraft begabt
sei. Ganz Warschau spreche nur von ihm. Herr Ossowiecki
erzählte uns verschiedene sehr interessante Dinge;
er erwärmt sich während des Sprechens, ich während des
Zuhörens. Dann sagte ich in einem Moment des Schweigens
: „— Ich habe heute morgen meine Brosche verloren.
Könnten Sie mir etwas darüber sagen ? Doch wenn Sie müde
sind oder wenn es Sie langweilt, so bemühen Sie sich
nicht." — „Im Gegenteil, gnädige Frau, ich werde Ihnen
gerne darüber Auskunft geben: Die Brosche haben Sie in
einer Schachtel zu Hause. Sie ist rund, von Metall, mit
einem Stein in der Mitte. Sie haben Sie vor drei Tagen
getragen, sie hat für Sie einen großen Wert." — „Nein",
sagte ich, „das ist nicht das, worum «es sich handelt."
(Herr Ossowiecki hatte eine ausgezeichnete Beschreibung
einer Brosche geliefert, die sich in derselben Schachtel mit
der verlorenen befand.) „Dann", nahm er wieder das Wort,
„bedaure ich, es nicht erraten zu haben; ich bin auch
etwas müde." — „Also sprechen wir nicht mehr davon."

— „O nein, gnädige Frau, ich will noch einmal versuchen,
mich zu konzentrieren. Ich möchte irgendetwas haben, was
mit der Brosche in Berührung war." — „Mein Herr, die
Brosche war hier auf diesem Kleide befestigt." Herr Ossowiecki
legte seine Finger auf die bezeichnete Stelle und
sagte nach einigen Sekunden: „Ja, ich sehe sie wohl. Sie
ist oval, von Gold, sehr leicht. Es ist eine antike Brosche,
die Ihnen als Familienandenken teuer ist; ich könnte sie
Ihnen zeichnen, so klar sehe ich sie. Sie ist aus zwei
Teilen zusammengesetzt, die ineinander übergehen, fast wie
zwei ineinander verschlungene Finger." — „Aber das ist
sonderbar, was Sie cla sagen! Man könnte sie nicht besser
beschreiben; allerdings sind es zwei ineinander geschlungene
Finger! Das ist wunderbar!" Dann sagte Herr Ossowiecki:
„Ich sehe, Sie haben sie sehr weit ,von hier verloren."
(Es war in der Tat eine Entfernung von 4 km.) "Ja, an
der Ecke der Mokolowskastraße und der Koszykowastraße."

— „Aber ja," rief ich, „dort bin ich heute gewesen!" —

„Und dann," nahm er wieder das Wort, „kommt ein Mann

mit schwarzem Schnurrbart, in bescheidener Kleidung, bückt

nich und hebt sie auf. Es wird sehr schwer sein für Sie,

sie wiederzubekommen. Versuchen Sie, in den Zeitungen

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