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Schwab: Das sympathische Nervensystem.
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2. seine Beziehung zum Irresein;
3. seine indirekte Beziehung zur Charakterbildung;
4. sein*3 Beziehung zum Unterbewußtsein.
Wir müssen diese Gebiete kurz betrachten, um dann
einen Schritt ins Okkulte zu versuchen.
Zunächst sind drei Dinge tief einzuprägen:
a) Der Sympathikus ist überall ausgebreitet. Er
- besteht nicht nur aus „Grenzstrang" und „Solarplexus",
sondern aus sehr vielen kleinen Knötchen, die alle unter
sich durch Fasern verbunden sind. Er ist ein Geflecht.
(Maßler nennt ihn „Sternennerv"). Von jedem Teil des
Körpers können Meldungen zu jedem andern Teil ergehen.
b) Die Ganglienknoten sind wie Gehirne; sie verwalten
den Körper eigenmächtig. Man hat bei Tieren Gehirn
und Rückenmarkteile zerstört, und trotzdem gingen
die Funktionen der Eingeweide weiter, weil der Sympathikus
dieselben übernahm. Man hat sogar ganze Organe getrennt
und weiter leben lassen. (Ein aus dem Körper herausgeschnittenes
Froschherz schlägt noch 24 Stunden.) Die
isolierten Verdauungsorgane konnten außerhalb der Bauchhöhle
bei entsprechender Wärme und Nährflüssigkeit weiter
arbeiten.
c) Auf den Sympathikus wirkt das Gemüt. Er besorgt
beim Weinen die Absonderung der Träne, bei der
Schamempfindung das Rotwerden, beim Schreck das Blaßwerden
.
Das Herz ist lediglich ein Sympathikusorgan und damit
ein Seelenorgan und zeigt wie eine Uhr unsere Gemütsbewegung
an. Die Verdauungsorgane stehen wie still bei
trauriger Stimmung, arbeiten bei Angst hingegen ungehemmt
. Das Sexualsystem ist ganz und gar von Seelischem
abhängig.
Nun müssen wir über den Zusammenhang des Sympathikus
mit der innern Sekretion sprechen.
Es gibt im Körper eine Reihe Drüsen, die lebenswichtige
Substanzen im Körper erzeugen.
(Die Absonderungen dieser beiden Drüsen sind unerläßlich
für das normale Wachstum des Körpers.)
3. Die Schilddrüse. (Fehlt das Schilddrüsenhormon, so
tritt Idiotik und Verblödung ein.)
4. Die Nebennieren. (Ohne die von denselben abgegebene
Substanz tritt Schwäche und Tod ein.)
5. Die Keimdrüsen. (Beim Fehlen derselben entstehen nervöse
Störungen und Entwicklungshemmungen.)
1. Die
2. Die
Hypophysis I
Zirbeldrüse I
am Gehirn.
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