Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 521
(PDF, 191 MB)
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Sdiwab: Das sympathische Nervensystem. 521

„Wenn die Somnambule — so sagt Schubert — mit der
Seele des Magnetiseurs so ganz eins wird, daß sie jeden
Gedanken, jedes Gefühl desselben errät und mitfühlt; wenn
sie tiefe Blicke in die innere und äußere, vergangene und
gegenwärtige Geschichte aller mit ihr m Verbindung gesetzten
Personen zu tun vermag; wenn sie sich (und auch
andern natürlich) Ereignisse und Zufälle vorher verkündigt,
welche mit dem Kreise des gegenwärtigen Wissens durchaus
in keiner Beziehung stehen; wenn sie nicht bloß die
Heilmittel genau beschreibt und angibt, die ihre Krankheit
zu heilen vermögen, sondern sogar den von ihr nie besuchten
Ort, wo dieses oder jenes heilende Kraut wächst: so zeigt
sich immer die Gegend des Sonnengeflechts als das Organ
jenes Erkennens.''

Hierher gehören also all die Somnambulen, die Seher
und Medien von Gottes Gnaden. Manche einfachen Menschen
haben im Schlafe ähnliche Eindrücke.

Hervorzuheben sind die Erfahrungen der okkulten Schüler
, der Yogaschüler. Sie wirken systematisch auf den
Sympathikus ein, indem sie starke bildhafte Vorstellungen
auf ihm einpressen. Es soll damit erreicht werden, nach und
nach ins Unterbewußtsein einzudringen, es zu reinigen, um
dann reine, unverfälschte hellseherische Beobachtungen
machen zu können. Bei diesen Uebungen treten merkwürdige
Vorgänge in denjenigen Organen auf, die dem sympathischen
Nervensystem unterstehen. Hierüber allein gibt
es ein riesiges Kapitel von Erfahrungstatsachen, die in einer
besonderen Arbeit beschrieben werden müßten.

Durch solche Uebungen erwacht die „Psyche des Gan-
gliensystems" zur Klarheit des Tagesbewußtseins mit Hilfe
jenes Menschen in dem Menschen, von dem Schleich
sagt, daß er dann seine Organe wie Antennen gebraucht,
um Eindrücke überweltlicher Art zu erfassen.

Mit dem seelischen Erleben, ftiit dem Gemütsmenschen,
mit dem Unterbewußtsein und auch mit dem Transzendentalen
haben es die sympathischen Nerven zu tun.

Daß bei Fakirkünsten der Sympathikus eine Rolle spielt,
ist naheliegend. Als solche werden öfters beschrieben: Das
Stillen von Blutungen, das Aussetzenlassen des Herzschlages.
Es handelt sich um einen Einfluß des bewußten Willens
auf die sympathischen Nerven, die das Herz und die Blutgefäße
versorgen (Vasakonstriktoren und Vasadilatatoren).

Von Aerzten wird gern hervorgehoben, diese Vorgänge
seien nichts Okkultes. Allein betrachtet, allerdings nicht!
Wir müssen aber bedenken, daß die Quelle dieser Fähigkeit
wohl okkult ist. Ein gewöhnliches Training reicht nämlich
hierzu nicht aus. Diese Menschen machen eine Schulung

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