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Sellin: Ferromagnetische Einflüsse des Menschen auf Taschenuhren? 525
wußtseinsinhalte, die in unserm Unterbewußtsein leben, die
zuerst ausgetrieben werden müssen, ehe der Schatz — das
Lebcnselexier und der „Stein der Weisen*i — gehoben
werden können.
Auch dies ganze Gebiet erforderte einen besonderen
Aufsatz. Diese Geheimnisse des Lebenselixiers und Steins
der Weisen werden in ihrer großen Bedeutung erst durch
die Kenntnis des Sympathikus-Lebens gewürdigt werden
können.
Ferromagnetische Einflüsse des Menschen
auf Taschenuhren?
(Wir gebea nachstehende Anregung mit der Bitte wieder, nach Kräften
auf solche Vorgänge zu achten und möglichst auf eine physikalische Nachprüfung
hinzuarbeiten. Schriftl.)
Unter der Ueberschrift Streik der Taschenuhren veröffentlichte
die Morgenausgabe der München-Augsburger Abendzeitung
*4 vom 17. Januar d. J. folgende Notiz:
„Ein seltsames Phänomen hat man in London entdeckt.
Man machte nämlich die Beobachtung, daß im vorigen
Monat zu verschiedenen Zeiten die Taschenuhren ihre
Tätigkeit einstellten, und wenn dieser Streik auch jetzt
etwas abgeflaut ist, so kommt es doch noch gelegentlich
immer wieder zu Teilstreiks. Das Phänomen wurde von
Technikern und von Behörden einwandfrei festgestellt.
Man glaubt, es auf magnetische Einflüsse zurückführen
zu müssen, obgleich in der letzten Zeit keine Störungen
nach dieser Richtung hin zur wissenschaftlichen Kenntnis
gelangt sind. Das Merkwürdige dabei ist, daß nach einem
Stillstand von einigen Stunden die Uhren ohne jeden
mechanischen Eingriff ihre unterbrochene Tätigkeit wieder
aufnahmen.u
Diese Notiz erweckte mein besonderes Interesse, da ich
ebenfalls im Dezember 1921 das plötzliche Stehenbleiben
meiner Taschenuhr mehrfach erlebt hatte, ohne dem Grunde
dieser Erscheinung auf die Spur kommen zu können.
Ich teile hier den Tatbestand nach meinen Tagebuch-
notizen mit:
München, den 15. D ez ember 1921. Seit einiger Zeit
ist meine sonst so gutgehende Taschenuhr zu verschiedenen
Stunden des Tages stehengeblieben, obwohl sie richtig aufgezogen
war. Drei tüchtige Uhrmacher haben sie untersucht
und in Ordnung befunden, ja sogar für ihren guten
Gang Garantie geleistet. Trotzdem hörte das zeitweilige
Stehenbleiben nicht auf. Es erfolgte aber nur, wenn ich die
Uhr am Leibe trug, nicht aber, wenn sie auf dem Ständer
stand. Ich benutzte nun eine andere, vom Urmacher eben-
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