http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1922/0538
"4
526 Psychische Studien. XL1X. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1022.)
falls als tadellos gehend bezeichnete Uhr, erlebte aber mit
ihr das gleiche.
München, den 16. Dezember 1921. Taschenuhr II
bleibt plötzlich, nachdem ich sie kurz zuvor aufgezogen und
angelegt hatte, stehen, setzt sich dann aber ganz von selbst
wieder in Gang. Nachmittags 4 Uhr 35 Min., während der
magnetischen Behandlung eines Kranken, bleibt sie wieder
stehen. Als ich meine Hausdame, Fräulein W., hierauf
aufmerksam mache und ihr die von mir auf den Tisch gelegte
Uhr zeige, setzen sich die Zeiger ganz von selbst in
Bewegung, und die Uhr geht tadellos während der Nacht,
ebenso auch Taschenuhr I.
München, den 17. Dezember 1921. Heute bleibt
Taschenuhr I stehen, während ich meine gewohnheitsmäßige
Meditation über transzendentale Dinge vollziehe. Ich setze
sie wieder in Gang. Während ich mich aber abends zwecks
telepathischer Behandlung von Kranken konzentriere, bleibt
sie wieder stehen, wovon sich zwei anwesende Damen, die
sie in Gang gesehen hatten, überzeugen. Abends erzählt
mir Fräulein v. D., daß eine ihrer Freundinnen mit ihrer
Uhr das gleiche erlebt habe.
München, den 25. Dezember 1921. Am 19. d. ?\L
erkrankte ich an der Grippe. Seit dieser Zeit sind beide
Uhren, die regelmäßig aufgezogen waren, tadellos gegangen,
und weitere Störungen sind nicht mehr vorgekommen.
Ich teile hier einfach den Tatbestand nach meinen Tagebuchnotizen
mit. Das ursächlich zunächst nicht erklärbare
Stehenbleiben von Taschenuhren ist also in München zu
der gleichen Zeit vorgekommen wie in London; ob aber
auch in letzterer Stadt ein Zusammenhang zwischen dem
Stehenbleiben der Uhren und der Gedankenrichtung ihrer
Träger konstatiert worden ist, weiß ich nicht. Tatsache ist,
daß ein solcher Zusammenhang von mir beobachtet worden
und daß das Stehenbleiben der Uhren niemals bei intensivem
Denken an konkrete Dinge erfolgt ist. Ich beschränke
mich hier lediglich auf die Mitteilung von Tatsachen und
will damit nur die Anregung zu weiteren Beobachtungen
und wissenschaftlichen Erklärungsversuchen geben. Für
letztere fühle ich persönlich mich nicht kompetent.
München. _ A. W. Sellin.
Eigene Erlebnisse okkulter Art.
Von Alice Marie Telve.
Angeregt durch die zahlreichen Aufsätze über „Hellsehen
", welche in den Tageszeitungen erschienen sind, fühle
ich mich veranlaßt, einiges Material zu den Geheimnissen,
mit denen wir umgeben sind, beizusteuern.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1922/0538