Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 538
(PDF, 191 MB)
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538 Psydhische Studien. XLIX. Jahrg. 10. Heft. (Oktober 1922.)

Falle aus Dale Owen sind noch drei lebende Zeugen vorhanden
, in dem p. 673 noch ein Zeuge (der Testamentsvollstrecker
, der später zum Mörder wurde), während im
dritten Falle der Bruder von dem Geheimnis weiß, der das
Testament gefunden hatte.

Es bleiben also von der zahllosen Menge von spiritistischen
Berichten einige übrig, die uns von vornherein zur
Anerkennung einer der beiden Erklärungsweisen nötigen,
und es fragt sich nur, wie die übrigen Berichte zu behandeln
sind. Man wird natürlich, nachdem einmal des Hellsehen
festgestellt ist, dieses als! Arbeitshypothese so lange verwenden
können, als es möglich ist, wobei nicht zu vergessen
ist, daß sich auf diese Weise höchstens zu einem relativen
Ergebnisse kommen läßt: über den einzelnen Fall ist durch
ein solches Urteil noch nichts gesagt, und wir müssen damit
rechnen, daß auch in Fällen, die wir heute als Hellsehen
ansehen, gelegentlich einmal spiritistische Einwirkungen vorhanden
sind. Man wird sogar, wenn man die Geschichte des
Spiritismus überblickt, dem Urteile zuneigen können, daß
beide, animistische und spiritistische Wirkungen, an diesen
Phänomenen beteiligt sind und die Erklärung in der Sache
selbst suchen: wenn die sogenannten magischen Fähigkeiten
der menschlichen Seele nichts sind als gewissermaßen
die Flügel, die jetzt lahmgelegt sind, um sich erst im Jenseits
entfalten zu können, so liegt von vornherein die Annahme
nahe, daß Menschen, bei denen das Band zwischen
Körper und Seele so gelockert ist, daß sie transzendenten
Einwirkungen zugänglich sind, bis zu einem gewissen Grade
über jene magischen Fähigkeiten verfügen, die anderen nicht
zugänglich sind. Haben wir doch Berichte, nach denen sich
Sterbende plötzlich im Besitze solcher Fähigkeiten befanden,
von denen sie sonst keine Ahnung hatten. So würde sich
erklären, daß auch die berühmte Somnambule Kerners über
beides verfügte und sogar imstande war, Erscheinungen, wie
das Klopfen usw., hervorzubringen, während sie anderseits
hartnäckig afn. der Wirklichkeit ihrer Geist er er schein ungen
festhielt.

Ich bin nun in der Lage, den Lesern dieser Zeitschrift
ein Gegenstück zu dieser Seherin vorführen zu können, eine
Ergänzung, die um so wertvoller ist, als die betreffende
Dame mit dem Spiritismus als solchem nicht das geringste
zu tun hat. Alle Erscheinungen stellen sich vielmehr bei ihr
spontan ein, und sie hat in dieser Hinsicht nur insofern
auf ihre Entwicklung eingewirkt, als sie (wohl infolge ihrer
anormalen Veranlagung) schon von Jugend auf ihrem Inneren
zugewandt war und lauten Gesellschaften usw. aus
dem Wege ging. Daß sie von Eitelkeit, Sensationslust


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