Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 566
(PDF, 191 MB)
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566 Psydiische Studien. XLIX. Jahrg. 11. Heft. (November 1922.)

gewöhnlich gehalten von einer linken Hand. Nr. 1 gab
das Signal, unauffällig für das Medium und die „Kon-
trollen", und dirigierte das Licht der elektrischen Lampe
auf die Erscheinung. Es beleuchtete das Gesicht, den Kopf
und die Schultern des Mediums, das sich von seinem Stuhl
eihoben hatte und sich über den Tisch gegen Nr. 5 beugte.
Die rechte Hand lag auf dem Tisch, und in der linken hielt
das Medium das psychische Licht.

Die weiße Drapierung verschwand jetzt sofort wie ein
Nebel. Das Medium stand schweigend; das psychische
Licht entschwand, die linke Hand fiel auf den Tisch und
dann fiel das Medium zuerst wie erstaunt rückwärts in ihren
Stuhl, ohne einen Laut zu geben und schlug schließlich mit
der Stirn auf die Tischplatte. Nr. 1 ergriff sofort die linke
Hana Miß Besinnets, fand aber nichts, auch nichts auf dem
Arm und in dem Leibchen des Anzuges. Das Medium,
immer noch im Trance, leistete bei diesem Angriff keinen
Widerstand. Nach 10 oder 15 Sekunden schien das Me-
.dium allmählich zu sich zu kommen; Miß Besinnet seufzte
und frug dann: „Was ist geschehen?" Man sagte ihr, sie
hätte einen Chok erlitten infolge eines aufblitzenden Lichtes.
Sie war nicht überrascht und klagte nur über heftige
Schmerzen in der Gegend des Solarplexus. Muskelkrämpfe
hielten noch länger an und nahmen erst allmählich ab. Das
Medium hatte die ganze Nacht Schmerzen, immer in der
Gegend des Solarplexus. Linderung schienen heiße Wasserflaschen
zu bringen. Die Nacht verlief schlaflos. Nach
drei Tagen war Miß Besinnet wieder normal, klagte aber
immer noch über Schwäche.

McKenzie sagt, daß es bedauerlich ist, daß von Zeit
zu Zeit solche drastische Maßnahmen getroffen werden
müssen, um die schwierigsten Probleme der psychischen
Forschung aufzuklären, aber jeder ehrliche Forscher wird
den Wert und die Bedeutung solchen Vorgehens ermessen.
Das Resultat ist allerdings eine ernste Warnung für jeden
unberechtigten Gebrauch solcher Methoden.

Das Gesamtergebnis des Experiments war
indes in vielfacher Hinsicht schwerwiegend: Es war fraglos
bewiesen, daß das erscheinende Gesicht das des Mediums
war; daß das das Gesicht beleuchtende Licht psychischen
Ursprungs war; daß die Drapierung um den
Kopf des Mediums ektoplastischer Struktur war; daß das
psychische Licht wahrscheinlich von einer Nerven-
fxtension aus dem Solarplexus kam, deren Ende das Medium
in seiner linken Hand hielt; daß das Medium in vollem
Trance war, als es sich vom Stuhl erhob und über den
Tisch beugte, um ihr Gesicht zu zeigen, und endlich, daß


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