http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1922/0587
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Schwab: Das sympathische Nervensystem. 576
Vampyrismus und damit zusammenhängenden „Saugmalen4',
femer die Sympathieheilung. Warzen, Kropf, Rose, Conjunctivitis
sind bestimmt durch sogenanntes „Besprechen"
beseitigt worden. Solches berichtet nicht allein eine schmökerhafte
ältere Literatur, sondern erzählen mir und anderen
Aerzten häufig Patienten in der Sprechstunde als eigenes
Erlebnis. Mein früherer Lehrer in der Dermatologie (an
der Hochschule) ist fest davon überzeugt, daß „Besprechen"
eine erfolgreiche Behandlungsart von organischen Verändertingen
sein kann.
Die physikalischen Methoden in der Krankenbehandlung
haben sicher viel mit dem Sympathikus zu tun, indem man
durch starke Hautreize bei der Nervenmassage durch
Schmerzreiz auf dem Umwege durch die Psyche auf den Sympathikus
einwirkt (innere Sekretion). Dr. Berliner erwähnt
in seinem Buch eine assoziative Wirkung des Höhenklimas
. Bei Hochgebirgstouristen entsteht ein gewisser submanischer
Zustand, an der See ein psychomotorischer Erregungszustand
. Auf dem Wege über die Psyche werden
dann gewaltige Impulse auf den Sympathikus eingepreßt,
der die innersekretorischen Drüsen anregt, usw.
Die Heilwirkung solcher Höhenklimakurorte wie Davos
beruht darauf, daß Licht, Wärme, Luftdruck und andere
meteorologische Einflüsse dort auf dem Wege über die
Psyche das System der Regulation beeinflussen. Die Psyche
teilt ihren beachtenswerten Einfluß mit bei den Fragen der
Chromatinbildung, der innern Sekretion, der Bildung von
Abwehrstoffen, bei der Ernährung.
Psyfche
Innere Abwehr-
Sekretion Stoffe
Im Anschluß an den Sympathikus ist auch Witfsch's
„Wärmekultur" zu verstehen und richtig zu würdigen, wenn
der Autor dieses Buches meint, der menschliche Organismus
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