Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 589
(PDF, 191 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Bruck: Zur Duplizitätsforschung.

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gefunden zu haben. Die Grundtendenz des Buches, das
weit über den Duplizitätskomplex im engeren Sinne hinausgeht
, spricht aus seinen Worten: „Bisher okkulte Dinge
von Mystik zu befreien, nicht, bereits erhellte Dinge mit
einem mystischen Schleier zu bedecken, ist mir Ziel und
Vorsatz." Hierin liegt ein großer Vorzug des Buches, aber
auch seine viel größere Schwäche. Denn K. hat den Begriff
der Mystik viel zu eng gefaßt und nur an das gedacht,
was aus dem Aberglauben seine Kraft zieht; er hat aber das
ihm fern liegende Arbeitsgebiet der Parapsychologie trotz
seiner breit angelegten Untersuchungsbasis völlig unberücksichtigt
gelassen. Diese Lücke zu schließen, werden in
Zukunft — hoffentlich recht viele — berufene Köpfe sich
bemühen müssen. Von wo aus man aber auch an diese
Dinge herangehen und wie man sich auch zu K.'s Schlußfolgerungen
stellen will, man wird immer seine Bemühungen
anerkennen müssen, das Gesetzmäßige bei der Serienbildung
r. herauszufinden versucht zu haben, und man wird auch
seine Systematik akzeptieren, die ihn zur Aufstellung bestimmter
Serientypen, ihrer Herkunft und Grundlagen geführt
hat. Daneben wird man aber in weiterem Ausmaße als
K. die Statistik ausbauen, sowie vor allem die empirische
Beobachtung und den Versuch heranziehen; denn leider begnügt
sich K. selbst gerade hierbei nur mit Andeutungen.
Man wird sich ferner möglichst hüten müssen, die Problematik
unnötig und verfrüht durch Verquickung mit Weltanschauungsfragen
zu erschweren, indem man sich der noch
nicht veralteten Worte Wilhelm Scherers prinnert:
„Wir fliegen nicht gleich zu den letzten Dingen empor.
Die Weltanschauungen sind um ihren Kredit gekommen.
Wir fragen, wo sind die Tatsachen, für die ein neues Verhältnis
eröffnet wird.....Wir verlangen Einzeluntersuchungen
, in denen die sicher erkannte Erscheinung auf
die wirkenden Kräfte zurückgeführt wird, die sie ins Dasein
nefen."

Bei meiner Beschäftigung mit dem serialen Gesamtproblem
habe auch ich geglaubt, diesen Einzeluntersuchungen
ohne eine „Weltanschauung auf Kredit*' nachgehen zu
sollen, indem ich neben dem Versuch, zu einer experimentellen
Serienbildung zu gelangen, besonders eine sorgfältige,
dabei völlig auf das eigene Erleben zugeschnittene Statistik
anlegte, und jeden erlebten Duplexfall auf seine Wertigkeit
analysierte. Die Notwendigkeit einer solchen Analyse, die
vor Trugschlüssen schützt, möchte ich heute an einem Spe-

*) Ich möchte hierbei ganz allgemein empfehlen, das nicht ausreichende
. Wort „Duplizität** fallen zu lassen und lieber von „Serienforschung" zu
sprechen. C. B.


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