Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 590
(PDF, 191 MB)
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590 Psydiische Studien. XLIX. Jahrg. 11. Heft. (November 1922.)

zialfall erweisen, der vor kurzem eine ziemliche Sensation
hervorgerufen hat.

Am 9. März d. J. brachten zwei große Berliner, in demselben
Verlag erscheinende Zeitungen folgende zwei hinter-
einanderstehende Telegramme:

Düsseldorf, 9. März.

Der gestrige Südweststurm hat, abgesehen von den
zahlreichen und bedeutenden Sachschäden in den Städten
und im Freien auch verschiedene Menschenleben als Opfer
gefordert. Auf der Krefelder Straßenbahn stürzte eine
Ulme auf einen haltenden Straßenbahnwagen. Zwei Personen
wurden hierbei getötet, eine Frau schwer verletzt.
In Krefeld wurde ferner ein Mädchen durch einen herabstürzenden
Schornstein erschlagen . . .

Brüssel, 8. März.

Bei einem orkanartigen Sturme stürzte heute nachmittag
eine entwurzelte meterstarke Ulme auf einen Wagen
der Straßenbahn; zwei Personen wurden getötet. In dem
Vororte Linn fiel ein Kamin in einen Fabrikraum; ein
Mädchen wurde erschlagen, ein anderes so schwer verletzt,
daß es seinen Verletzungen später erlegen ist . . .

Die eine Zeitung brachte das ohne Kommentar, die
andere mit einem Hinweis auf „Die Duplizität der Ereignisse
", worauf ihr {ein aufgeregter Zeitgenosse in einer
Zuschrift den Vorwurf machte, sie habe schon beim Oppenauer
Explosionsunglück „diesen geheimnisvollen Ausdruck
" gebraucht; sie glaube wohl ans „Spuken", und sie
verbreite damit „das Gift des Aberglaubens". Ich selbst
habe dann hierzu in einem „Eingesandt" in dieser Zeitung
im Sinne meiner obigen, kritischen Stellungnahme mich
geäußert, auf die beiden sich bisher widersprechenden Hypothesen
der Serienbildung hingewiesen, und zu einer
ruhigen Untersuchung der Einzelfälle aufgefordert. Dabei
hatte ich noch — in den vorliegenden Fällen mit ihrer unheimlichen
Kongruenz durch einen leichten Verdacht geleitet
— besonders den Ausschluß aller Fehlerquellen bei der
Analyse verlangt. Daß ich mit dieser Forderung gerade im
vorliegenden Falle instinktiv das Richtige getroffen hatte,
bewies ein Schreiben, das ich am nächsten Tage von unterrichteter
Seite, die mit den Verhältnissen im Wolffschen
Telegraphenbüro wohl vertraut ist, zugesandt erhielt und
dessen wesentlicher Teil folgendermaßen lautete:

„Die Duplizität der Ereignisse bei der Vernichtung
zweier Menschenleben durch eine auf einen Straßenbahnwagen
stürzende Ulme beruht nicht in Tatsachen, sondern in
der Unaufmerksamkeit eines Redakteurs der . . . Zeitung.
Die Meldung kam aus Krefeld, sie warde aber infolge


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