Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 591
(PDF, 191 MB)
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Bruck: Zur Duplizitätsforschung.

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eines Versehens vom WolffschenBüro noch ein zweites
Mal gegeben, und irrtümlich aus Brüssel datiert. Daß
es sich um denselben Vorgang handelt, beweist der fast
völlig gleiche Wortlaut und der Umstand, daß die angebliche
Brüsseler Meldung den Vorort Linn, einen Vorort
von Krefeld, nennt; der Redakteur kannte den Namen
nicht, und kam' so zu der tiefsinnigen Schlußfolgerung von
der Duplizität der Ereignisse".

Daß wahrscheinlich nicht wenige Duplex-Sensationen
auf derartigen mißverständlichen Doppelmeldungen eines
und desselben Ereignisses durch verschiedene Korrespondenten
oder Büros und ihrer ungenügenden Kontrolle und
Weitergabe durch die Tagespresse beruhen, halte ich für
ziemlich sicher, und die Zeitungen*) haben Grund, diesen
Organisationsfehler in Zukunft mehr zu berücksichtigen. Es
wäre eine ebenso dankenswerte wie allerdings zeitraubende
Aufgabe, das Material auch nur der letzten Jahre daraufhin
zu sichten. Man würde dann wohl doch ab und zu
finden, daß nach dem Hexeneinmaleins verfahren wurde:

„Du mußt versteh'n!
„Aus Eins mach* Zehn."

Ich selbst bin gelegentlich von Vorarbeiten zu einer
Monographie über das Duplizitätsproblem auf einen Fall
gestoßen, der aus dem Mai 1911 stammt, und „mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" bei der Analyse
sich auf eine derartige mißverständliche Doppelmeldung
eines tragischen Ereignisses zurückführen läßt. Er ist als
Hauptschlager eines Artikels „Von der Duplizität der Dinge"
von Wilhelm Müller veröffentlicht worden. (Psych.
Studien 1912 Heft 11.) Ich zitiere ihn wörtlich:

„Am 24. Mai 1911 berichteten die Zeitungen von der
Explosion einer Granate beim Regiment der 59 er in Köln
am Tage vorher. An derselben Stelle1) war zu lesen
von einem ebenfalls am 23. Mai stattgefundenen gleichartigen
Unglück in Aachen. Von beiden Fällen stellen
wir die Momente gegenüber:

Aachen. Köln.

3 Verletzte. 3 Verletzte.

Einer ist dem Tode nahe. Einer liegt im Sterben.

Einem andern wurde eine Hand Einem andern wurde ein Arm

abgerissen. abgerissen.

Beim Dritten Kopfverletzung Ein Dritter wurde schwer am

und Verlust eines Auges. Kopf verletzt,

*> Dazu darf wohl presßetechnisch bemerkt werden, daß bei unseren
wichtigsten Agenturen W. T. B. und Telegraphen-Union (T. U.) dieser
Fehler sehr selten eintritt. Kr.

**) Der Sperrdruck stammt von mir. C. B.


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