Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
49. Jahrgang.1922
Seite: 602
(PDF, 191 MB)
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602 Psydiische Studien. XLIX. Jahrfr 11. Heft. (November 1922.)

es sich ja auch gar nicht darum, die Bewegung einer Leiche im Sarge
zu erklären, sondern die Tatsächlichkeit des Vorkommens einer
solchen erst einmal festzustellen. Und das ist ia ein Leichtes, da der
Verfasser an der von mir durch gesperrten Druck hervorgehobenen
Stelle angibt, daß jeder Totengräber nicht wenige Leichname bei
der Wiederausgraoung statt auf dem Rücken auf dem Antlitz liegend
gefunden habe. Jeder Totengräber kann also als Zeuge dienen. Und
so bitte ich denn alle Leser dieser Zeitschrift, ihnen bekannte Toten-

fräber diesbezüglich zu befragen und den Bescheid an dieser Stelle be-
anntzugeben. Sollte sich wirklich herausstellen, daß derartige Fälle,
wenn auch nicht so häufig, wie der Verfasser behauptet, aber doch
überhaupt vorkommen, so wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach ergeben
, daß das Entweder-Oder des Verfassers durchaus nicht zutrifft,
sondern, daß es noch dritte Erklärungsmöglichkeitei gibt. Erklärungsmöglichkeiten
, die den Vorzug haben, der Wirklichkeit zu entsprechen.
Denn es wäre sehr wohl denkbar, daß Lagerveränderungen der Leiche
im Sarge innerhalb gewisser Grenzen durch mechanische Einflüsse oder
durch normale oder pathologische Verwesungsprozesse herbeigeführt
würden. Aber, wie gesagt, einstweilen beruht diese ganze Umkehrung
der Leiche im Sarge erst auf eine Behauptung des Verfassers, die er
noch zu beweisen hat und die durch die von mir obenstehend angeregte
Rundfrage erst klargestellt werden soll. Gegenwärtig liegt die Sache
so, daß wir in der ganzen Ausführung des Verfassers nichts anderes
erblicken können, als den Versuch, einen noch ganz fraglichen Vorgang
in das Gebiet des Okkulten zu ziehen. Und hiergegen können wir im
Interesse des gesunden Okkultismus nicht scharf genug protestieren;
denn, ich wiederhole es: sollte sich der angebliche Vorgang tatsächlich
beobachten lassen, so dürften sich dafür außer dem vom Verfasser angenommenen
Lebendigbegraben werden noch andere natürliche Ursachen
ermitteln lassen. Und auf dieser unsicheren Basis baut der Verfasser
den Schluß auf, daß, falls nicht Lebendigbegrabenwerden vorliege, die
menschliche Seele in den Leichnam zurückkehre, sie vorübergehend
wieder belebe und so die Umdrehung der Leiche bewirke. Machen derartige
haltlose und phantastische Behauptungen in einem okkultistischen
Werke, welches ernst genommen sein will und auch tatsächlich in
manchen Beziehungen nicht ohne Verdienst ist, den Okkultismus nicht
vor der ganzen Welt lächerlich?

Und so setze ich denn nochmals zum Schluß den Satz hin, zu
dessen Aufklärung ich die Mithilfe eines jeden Lesers dieser Zeitschrift
erbitte:

„Jeder Totengräber weiß, daß nicht wenige Leichname
bei der Wiederausgrabung statt auf dem Rücken
auf dem Antlitz liegen, daß also während des Begrabenseins
eine Umkehrung des Körperleibes stattgefunden
hat." —

Allgemeine Rundschau.

Zwischen dem 15. und 30. Juni 1923 findet in Paris der
3. Kongreß für experimentelle Psychologie statt, der als international
bezeichnet wird. Aus der Reihe des Komitees sind
zu nennen Prof. E. Morselli, van der Naillen, Dr. Freiherr
von Schrenck-Notzing, Dr. P. Joire, Dr. Jos. Ferrua.
Präsident des Organisationskomitees ist Fabius de Champ-
ville. Es sind sechs Kommissionen vorgesehen: 1. Hypno-
tismus und Verbal-Suggestion. 2. Animalischer Magnetis-


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